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Klaus Ehlers

Klaus Ehlers
Born 1910s.
[sibling(s) unknown]
[children unknown]
Died 2010s.
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Profile last modified | Created 11 Nov 2015
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Klaus Ehlers has German Roots.

Biography

Korbflechterei war einst ein blühendes Gewerbe

Heimatkundlicher Klönabend am 06.04.1999

Klaus Ehlers, Korbmachermeister aus Wehdel bei Bremerhaven, hat beides in seinem Leben erlebt, die Blüte und den Niedergang seines Handwerks. Nun berichtete der inzwischen 82jährige Fachmann darüber beim heimatkundlichen Klönabend des Rüstringer Heimatbunds in Stollhamm.

Zentrale Bedeutung für das Korbmacherhandwerk gewannen an der Nordseeküste die Seefischmärkte Bremerhaven, Cuxhaven und Hamburg-Altona, denn die Versendung des Fisches erfolgte ausschließlich in Fischkörben, die aus Weidenruten hergestellt wurden. Diese Versandart erlaubte den Transport des Fisches, ohne daß Geschmacksveränderungen zu befürchten waren. "Der Fisch kam mit Kopf und Kragen in den Weidenkorb, ein paar Schaufeln Eis – und ab ging es in alle Welt", erzählte Klaus Ehlers.

Die günstigen Standortbedingungen erkannte schon sein Vater, der ebenfalls aus einer Korbmacherfamilie stammte, und gründete kurz vor dem 1. Weltkrieg in Wehdel einen eigenen Betrieb, der sich auf die Herstellung von Fischkörben spezialisierte. In Bremerhaven wurden nahezu täglich mehrere tausend Tonnen Frischfisch angelandet, von denen ein großer Teil in den Versand kam. So hatte das Korbmacherhandwerk zu dieser Zeit eine so gute Auftragslage, daß um Bremerhaven herum etwa 40 Betriebe mit über 200 Gesellen existieren konnten.

Später arbeiteten allein bei Ehlers um die 60 Gesellen. Jede Woche wurden 500 – 600 Zentner Weiden verarbeitet. Diese kamen aus der Weichselniederung (Polen) und aus der Haseldorfer Marsch (Schleswig-Holstein). Die Gesellen arbeiteten normalerweise im Akkord. Wer einen Ein-Zentner-Korb in 30 Minuten schaffte, galt als guter und geschickter Arbeiter. Entsprechend hoch war der Lohn, nämlich pro Korb eine Mark.

Für Klaus Ehlers war es klar, daß er die Familientradition fortsetzte. Er erlernte das Handwerk zunächst im Betrieb seines Vaters, um es dann an anderer Stelle zu vervollkommnen. Sein Gesellenstück war übrigens eine Sitzgruppe mit Tisch und zwei Stühlen – natürlich auch aus Weidenruten. 1947 legte er seine Meisterprüfung ab und übernahm danach den Familienbetrieb.

Während der Kriegszeiten waren die Korbmachereien Rüstungsbetriebe, sie wurden zur Herstellung von Geschoßkörben herangezogen. Als dann nach dem Krieg die Fischwirtschaft wieder in Schwung kam, fehlte zunächst das nötige Material für die Korbherstellung. So gingen die Ehlers daran, 25 ha Land mit Weiden aufzuforsten. Die Weiden wuchsen schnell und bald hatten sie genügend Material für Korbmöbel, Truhen, Handkörbe und dergleichen. Fünf Lehrlinge wurden eingestellt, einige Gesellen kamen aus dem Kriege zurück. Bald war die Belegschaft in zwei Betrieben wieder auf 50 Mann angewachsen.

Der große Einbruch kam dann im Jahre 1968. Die Bundesbahn wollte im Stück- und Expressgutverkehr keine nässende Verpackung mehr annehmen. Das war das Aus für den Fischkorbmacher. Ehlers behielt zunächst noch einige Gesellen für die Fischhändler, die den Fisch auf eigenen LKWs transportierten. Die meisten der jüngeren Arbeitnehmer aber wechselten ins Bauhandwerk. Einige der älteren Korbmacher konnten in der Fischverarbeitung untergebracht werden.

Ein ähnliches Schicksal erlitten übrigens auch alle anderen Korbflechtereien, diejenigen, die sich an der Unterelbe auf Obstkörbe spezialisiert hatten ebenso wie jene, die an der Mittelweser Ummantelungen für Glasballons herstellten. Hier waren es die Kunststoffbehälter, die ihnen den Garaus machten. Diese Artikel waren einfacher und preisgünstiger zu produzieren; dagegen konnte beim besten Willen kein Handwerker mehr bestehen. Diejenigen, die sich heute noch auf dieses Handwerk verstehen, betreiben es als Hobby oder im Nebenerwerb.

Klaus Ehlers, der zeitweise auch Obermeister der Korbmacherinnung Bremerhaven und Wesermünde war, erinnert sich gern an die vergangenen Tage. Besonders vor der Karwoche herrschte immer Hochbetrieb. Oft wurden sogar die Nächte und Sonntage zu Hilfe genommen, um die Abnehmer zufriedenzustellen. Doch nach Ostern kehrte Ruhe ein. Es war ein selbstverständlicher Jahresrhythmus, der allen, Mensch und Material gut tat.[1]

Klaus Ehlers fought in the Battle of Stalingrad in WWII.[2]

Grave markers: Friedhof Wehdel (Schiffdorf)


Sources

  1. Rüstringer Heimatbund e.V., Nordenham
  2. Family Information.
  • Family Information. Obituary, Nordsee-Zeitung: Veröffentlicht am 30 Juli 2011.

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