Sigmund Werner Paul[1] Jähn wurde als Sohn eines Sägewerkarbeiters und einer Näherin geboren.
Nachdem er eine Ausbildung zum Buchdrucker[1] abgeschlossen hatte, wurde er zur Nationalen Volksarmee eingezogen und begann dort eine Ausbildung zum Jagdflieger.[2] Neben seiner Arbeit im Jagdfliegergeschwader 8 legte er 1965 das Abitur ab[3] und wurde im folgenden Jahr an die Militärakademie Juri A. Gagarin in Monino bei Moskau delegiert, wo er 1970 den Abschluss als Diplom-Militärwissenschaftler erlangte.[2]
1976 wurde das russische Kosmonautenprogramm auch für Staatsbürger befreundeter Staaten geöffnet und Sigmund Jähn in das Kosmonautenausbildungsprogramm aufgenommen. Am 26 August 1978 startete die Soyuz 31 ins All und blieb dort 7 Tage, 20 Stunden und 49 Minuten. In dieser Zeit umkreiste Jähn mit seinem Kommandanten Valery Bykovsky 125 mal die Erde und führte zahlreiche Experimente durch.[1] In den ostdeutschen Medien wurde der Weltraumflug als Sieg des Sozialismus über den Kapitalismus dargestellt, da der DDR-Bürger Sigmund Jähn als erster Deutscher in den Weltraum flog.[3]
Nach seinem Weltraumflug wurden ihm die Auszeichnungen Held der DDR und Held der Sowjetunion[3] verliehen. Er wurde Leiter des Zentrums für kosmische Ausbildung bei den Luftstreitkräften der Nationalen Volksarmee und blieb das, bis die DDR zur Bundesrepublik beitrat.[2]
Am 2 Oktober 1990 wurde Sigmund Jähn im Rang eines Generalmajors aus der Nationalen Volksarmee entlassen und von der Bundeswehr nicht übernommen.[3] Die Europäische Raumfahrtbehörde ESA engagierte ihn als Berater, der die europäischen Astronauten auf ihre Weltraummissionen vorbereitete.[2] 2002 ging er in Rente, war aber bundesweit immer noch gefragter Redner.
Sigmund Jähn war verheiratet mit Erika und Vater von zwei Töchtern.[4]
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