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August Prager (1594 - 1654)

August Prager
Born in Freiberg, Kurfürstentum Sachsen, Heiliges Römisches Reichmap
Son of [father unknown] and [mother unknown]
[sibling(s) unknown]
Husband of — married 28 Oct 1628 in Freiberg, Kurfürstentum Sachsen, Heiliges Römisches Reichmap
Husband of — married 27 Nov 1638 in Freiberg, Kurfürstentum Sachsen, Heiliges Römisches Reichmap
[children unknown]
Died at age 59 in Freiberg, Kurfürstentum Sachsen, Heiliges Römisches Reichmap
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Profile last modified | Created 10 Sep 2012
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Biography

August Prager wurde laut seiner Leichenpredigt,[1] die im Druck erhalten ist, am 1. August 1594 in Freiberg geboren. Er war der fünfte Sohn aus der Ehe des Wolfgang Prager, Ratsherr in Freiberg, mit seiner Frau Regina Schönleben.

Seine Großeltern väterlicherseits waren Wolfgang Prager der Ältere, der zunächst für 9 Jahre Cammermeister von Kurfürst August in Dresden und anschließend 24 Jahre kursächsischer Zehentner sowie Bürgermeister in Freiberg war, und welcher aufgrund seiner Verdienste von Kaiser Maximilian II. für sich und seine Nachkommen einen Wappenbrief erhielt. Dessen Ehfrau war Anna, die Tochter des Peter Alnpeck, ebenfalls Bürgermeister in Freiberg aus vornehmer Familie.

Die Großeltern mütterlicherseits waren Michael Schönleben der Ältere, kursächsischer Oberhüttenverwalter in Freiberg, und dessen Ehefrau Walpurgis, Tochter des Tobias Hänel Bürgermeister in Wolkenstein.

Bereits am 5. Juli 1595, als August erst ein Jahr alt war, starb der Vater, und kurz darauf auch die Mutter, sodass die Kinder zu Waisen wurden. Zum Vormund wurde der Onkel Oswald Hilliger, Ratsherr und Stadtrichter in Freiberg, bestimmt, der auch Vorsteher des geistlichen Einkommens und Inspector der Freiberger Stadtschule war. Dieser ließ es nicht an guter Erziehung fehlen und sorgte dafür, das August die Schule besuchte.

1611, als August 17 Jahre war, starb auch der Onkel und Vormund. Und da er ohnehin eine besondere Lust verspürte, ferne Länder zu besichtigen, und sich dort zu versuchen, reiste er auf eigene Unkosten von Freiberg aus durch Böhmen und hinaus ins Reich. Er besichtigte die vornehmsten Städte, begab sich auch nach Hamburg, Lübeck und andere Orte, und reiste dann von Hamburg aus nach Frankreich. Zuerst nach "Roán" (Rouen), dann nach Paris und zurück nach Rouen, um von dort schließlich nach "Nicastell" (Newcastel) in England zu segeln, wo er sich eine Weile aufhielt, wie dann auch in der königlichen Residenz- und Hauptstadt London. Er lernte viel von den lokalen Sitten und Gebräuchen, was ihm später nützlich war.

Einige Zeit später reiste er per Schiff weiter von London nach Amsterdam in Holland, wo er unterwegs in einen Sturm geriet, der drei Tage anhielt und so furchtbar war, dass die Besatzung schon mit dem Leben abgeschlossen hatte. Zum Glück ging es gut aus. Und als er sich auch in Holland zur Genüge umgesehen hatte, ging es zurück nach Hamburg und Lübeck und schließlich in die Heimat nach Freiberg, wo er bei seinem Bruder Michael Prager, Ratsherr, Stadtrichter und Schulinspector, unterkam, bis er einen eigenen Hausstand gründete.

Am 9. November 1619 heiratete er Martha, die Tochter des kursächsischen Oberhüttenverwalters Salomon Lingke. Während der fünfjährigen Ehe kamen ein Sohn und drei Töchter zur Welt, wobei der Sohn und eine der Töchter ein Zwillingspaar waren, aber früh verstarben. Bekannt sind:

  1. Regina; heiratet Magister Johann Georg Fickler, Pfarrer in Berthelsdorf
  2. Martha; heiratet Magister Bartholomäus Glaser, Frühprediger zu St. Petri in Freiberg
  3. August; Zwilling, früh gestorben
  4. Tochter; Zwilling, früh gestorben

Nach dem Tod der ersten Ehefrau, am 20. August 1624, blieb er zunächt 4 Jahre im Witwerstand.

Am 28. Oktober 1628 heiratete er dann in zweiter Ehe Anna Catharina, die Witwe des Johann Perschmann, Bürger in Freiberg. Aus dieser Ehe sind zwei Kinder hervorgegangen:

  1. August; gest. 10. Apr. 1648
  2. Anna Margaretha; heiratet Samuel Klemm, Gerichtsschöppe und Goldarbeiter in Freiberg

Am 16. August 1637 starb auch diese zweite Ehefrau.

August heiratet daraufhin am 27. November 1638 in dritter Ehe Judith, eine hinterlassene Tochter des Matthias Lehnhüttel, weiland vornehmer Ratsherr in Iglau in Mähren. Weitere vier Kinder stammen aus dieser Ehe:

  1. Wolfgang;
  2. Gottfried;
  3. Judith;
  4. Augustus; gest. 29. Okt. 1649 (vier Tage nach der Mutter)

Die dritte Ehefrau starb nach schwerer Geburt am 25. Oktober 1649. Das neugeborene vierte Kind folgte kurz darauf. August blieb Witwer für 4 Jahre, entschied sich dann jedoch "zum Teil wegen schwerer Haushaltung, zum Teil auch wegen der kleinen Kinder", die seiner Meinung nach eine Mutter brauchten, erneut zu heiraten.

Am 29. Juni 1652 heiratete er in vierter Ehe seine Stief-Schwiegermutter Regina, Witwe des Matthias Lehnhüttel aus Iglau, die sich vermutlich auch vorher schon um die Kinder ihrer Stief-Tochter gekümmert hatte. Ihr Vater war Johann Pätzel, ebenfalls ein Ratsherr in Iglau.

Was die berufliche Laufbahn des August Prager betrifft, so wurde er Anfang 1623 auf kurfürstlichen Wunsch als Hüttenschreiber bei der Unter 3./4. Maß Thurmhofer Hütte an der Mulde eingesetzt. Schon bald wählte man ihn zum Gerichtsschöppen in Freiberg, und 1633 wurde er in den Rat berufen und gleichzeitig zum Einnehmer der Landsteuer beordert. Ab 1651 hatte er dann das Amt des Ratskämmerers inne. Alle Ämter führte er nach bestem Vermögen und zur Zufriedenheit aus, auch wenn sie zum Teil recht beschwerlich waren, zumal in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges bisweilen ziemliches Chaos und Elend in und um Freiberg herrschte. Am Ende seines Lebens musste er die Ämter dann niederlegen, als es die Gesundheit nicht länger zuließ.

August wurde zunehmend von der Gicht geplagt und klagte über "Schwachheit des Hauptes, der Augen und des ganzen Leibes". Seine vierte Ehefrau kümmerte sich rührend um ihn, und durch Medikamente und "gute Wartung" hatte er die Krankheiten im Griff und konnte seinen Geschäften nachgehen. 1653 fiehl er jedoch auf dem Rathaus in Ohnmacht und konnte nur mühsam nach Hause gebracht werden. Der Stadtphysicus Doctor Johann Caspar Horn konnte ihm mit verschiedenen Mitteln Besserung verschaffen, doch kam bald darauf ein Fieber und Schüttelfrost hinzu, und er laborierte mehrere Wochen an Mattigkeit und gringem Appetit. Er nahm nur noch einige Löffel Suppe zu sich und trank auch sehr wenig.

Er starb schließlich völlig ausgezehrt am Mittwoch, dem 31. Mai 1654, früh halb eins, im Alter von knapp 60 Jahren. Von den Kinder der ersten beiden Ehen hat er zwölf Enkel erlebt. Am 4. Juni wurde er in der Kirche St. Petri in Freiberg beerdigt. Die Leichpredigt hielt ihm Magister Gabriel Schleiffentag, der Amtsprediger dort. In der gedruckten Ausgabe findet sich auch die Abdankungsrede des Vesperpredigers, Magister Johannes Fritzsche.

In der angefügten Epicediensammlung (Trauergedichte) finden sich Beiträge von:

Dr. Sebastian Gottfried Starck, Pastor und Superintendent in Freiberg Dr. Andreas Möller aus Pegau, Dr. phil, und med., sowie ordinierter Physicus Mag. Gabriel Scheiffentag Mag. Bartholomäus Glaser aus Gersdorf, Schwiegersohn und Pastor zu St. Petri Mag. Johann Georg Fickler aus Iglau, Schwiegersohn und Pastor in Berthelsdorf Otto Bennewitz aus Freiberg, Rector

Sources

  1. Leichenpredigt bei der Beerdigung des August Prager; in:
    Gabriel Schleiffentag: Tria Regia & Egregia in Domino morientium Privilegia ...;
    Freiberg, bei Georg Beuther (1654) [VD17 39:104413C]
    LP Sammlung der Andreas-Möller-Bibliothek Freiberg; Band V; LP02




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