Hagenbuch_-_seine_Hofe_und_Bewohner.jpg

Hagenbuch - seine Höfe und Bewohner

Privacy Level: Public (Green)
Date: [unknown] [unknown]
Location: [unknown]
This page has been accessed 515 times.

Abschrift der Artikel aus der „Zeit und Heimat“ von Carl Kleindienst


Contents

Einleitung

An einem kleinen Beispiel möchte ich zeigen, welch reiches familiengeschichtliches Material die Handlohn- und Gültbücher, auch Heiratsabreden bieten, die im Archiv der Hospitalverwaltung Biberach verwahrt sind.

Die gleichen Unterlagen sind für sämtliche ehemaligen hospitälischen Güter vorhanden und soweit die Handlohn- und Gültbücher in Betracht kommen, bereits ausgezogen, so daß sie nur noch ausgewertet zu werden brauchen. Müge sich bald eine geeignete Kraft dazu finden.

Der Hospitalverwaltung danke ich an dieser Stelle für die Erlaubnis zur Benützung der erwähnten Quellen.

Hagenbuch, das jetzt ein Stadtteil Biberachs ist, gehörte bis zur Säkularisation zur Pfarrei Ummendorf und war dann bis zur Eingemeindung des benachbarten Bergerhausens im Jahr 1934 eine Teilgemeinde hiervon.

Die ersten Nachrichten darüber stammen aus dem 13. Jahrhundert. Nach Viktor Ernst: „Das Biberacher Hospital bis zur Reformation“ gab der Bürger Haupmann zur Spitalgründung als Eigengut einen Hof zu Hagenbuch, während Ulricus von Essendorf auf ein Lehen bei Hagenbuch zu Gunsten der Stiftung verzichtete, das dieser dann von dem Lehenherrn überlassen wurde. Im Jahre 1279 schenkten die Grafen von Landau dem Spital einen Hof zu Hagenbuch (siehe Urkunde 4 bei Viktor Ernst). Eine weitere Urkunde von 1291 besagt, daß ein Kint von Hagenbuch Güter von Bergerhausen bebaute; unterm 23. Juni 1371 berichtet eine Urkunde, daß Abt Berthold, Lehrer göttlicher Kunst, und der Konvent von Salem u. a. an Peter Klok einen Acker auf dem Hagenbuch usw., ebenso einen solchen an einen Cunz Giger verkauften. Weiter erfahren wir, daß unterm 18. Mai 1386 Ulrich von Königsegg, Ritter, gesessen zu Aulendorf, an das Spital Biberach und die Dürftigen daselbst u. a. seinen Anteil an die Hölzer Schinna, Hagenbuch und Schwendi verkaufte. Dann ist aus einer Urkunde vom 14. Mai 1404 zu entnehmen, daß Pfaff Burkhard Haller, Kaplan in dem äußeren Spital zu Biberach, zum Nutzen des Spitals von Bürgermeister und Rat der Stadt Biberach die Erlaubnis erhalten habe, u. a. einen Weiher zu Hagenbuch zu bauen, was er auch auf deine Kosten ausführte.

Nach Luz (Seite 81) kaufte 1488 Urban Scheffold von Hagenbuch um 412 fl. die Kachelmühle in Birkendorf mit ganzer Zubehör. Im Jahre 1595 erließ nach der gleichen Quelle (S. 186) die Landvogtei in Schwaben ein Rescript nach den spitälischen Orten Röhrwangen, Birkendorf, Bergerhausen und Hagenbuch, die Bewohner sollen sich der Lutherischen Predigten enthalten, und den neuen Kalender annehmen. Der Magistrat in Biberach erklärte wie schon 1571 der Landvogtei, daß sie keine Jurisdiction über diese Dörfer hätte, worüber mehrere Jahre hin- und hergestritten wurde. Anfang 1603 scheint wiederum ein Befehl des Landvogtei-Beamten unter Androhung einer pön (Strafe) von 20 Pfund ergangen zu sein, den neuen Kalender und die katholische Religion anzunehmen, was die Bewohner Hagenbuchs zu einer Anfrage beim Biberacher Rat veranlaßte. Im November wurde die Drohung: Sie müßten die katholische Kirche besuchen, unter Erhöhung der Strafe auf 40 Pfund wiederholt, wogegen Protest eingelegt wurde (Seite 202). Die Reibereien sind auch später wieder aufgeflackert, denn Luz schreibt Seite 243: „Die Evangelischen zu Biberach, Attenweiler, Hagenbuch usw. erfuhren wieder (1641) mancherlei Unbill“. Vom Jahre 1642 berichtet er, daß der eine Spitalpfleger die evangelische Bürgerschaft durch ein Decret zwingen wollte, alle katholischen Feiertag mit den Katholiken zu feiern, auch die evangelischen Bauern zu Hagenbuch und anderen spitälischen Dörfern nicht mehr leiden (dulden), keinem Evangelischen mehr ein Spital-Hofgut verleihen wollte, er bekenne sich denn zu der römisch-katholischen Religion (Seite 297).

An dem Gesamtaufbringen der spitälischen Güter im Jahre 1776 von insgesamt 3283 fl. 19 kr. 6 h. war Hagenbuch beteiligt mit:

  • Hauszins od. Heugeld 32fl. 11kr. 2 h.
  • Fleischgeld 8fl. – kr. -h.
  • Obstgeld 1 fl. 20 kr. – h.
  • Wagendienste 48 = 28 fl. 48 kr. – h.
  • Handdienste 5 fl. 12 kr. -h.
  • Holzgeld 8fl. 51 kr. 3 h.

Summe vorstehender Abgaben ingesamt: 249 fl. 6 kr. 2 h.

Ferner: 19 Hennen, 58 Hühner und 1610 Eier.

Der reiche Bestand des Spitals an Urkunden würden jedenfalls noch manche weitere Nachricht über die vergangenen Zeiten liefern, doch möchte ich mich darauf beschränken, hier nur noch anzuführen, was Ober-Finanzrat v. Memminger in seiner „Beschreibung des Oberamts Biberach“ von 1837 über Hagenbuch berichtet:

„Hagenbuch, ein kathol., vormals Spital Biberachischer Weiler mit 59 Einwohner, ¼ Stunde von Bergerhausen, seit 1830 Filial von Biberach, früher von Ummendorf, auf einer kleinen Anhöhe am Rißthal. Der Spital Biberach hat den Groß-Zehenten und die lehenherrlichen Gefälle, den Klein- und Blut-Zehenten bezieht der Staat. Einen Hof erhielt der Spital 1239 bei seiner Gründung von den Herren v. Essensdorf, einen andern stifte 1258 ein gewißer Bertold Hubmann dem Spital, und 1279 schenkten dem selben die Brüder Conrad und Eberhard, Grafen zu Landau, einen Hof. Der Groß-Zehente wurde von Matthias Mannlich 1555 erkauft. Den Klein- und Blut-Zehenten bezog Ummendorf – der Besitz desselben ging mit der Herrschaft Ochsenhausen an den Staat über.“

Erwähnt sei noch, daß während des Schlacht bei Biberach am 9. Mai 1800 wie in Mettenberg, auch in Hagenbuch ein Haus in Flammen aufging (Luz, Seite 372).

Um nun zum eigentlichen Zweck dieser Schrift zu kommen, so ist zu sagen, das sich Hagenbuch seit dem Beginn des 16. Jahrhunderts, mit dem die Gültbücher einsetzen (die Handlohnbücher fangen erst etwa Mitte des 16. Jahrhunderts und die Heiratsabreden ungefähr 100 Jahre später an), in seinem Umfang nicht wesentlich verändert hat. Damals waren es 4 Höfe oder Güter; bei der Erstellung des Primär-Katasters im Jahre 1829 deren fünf, wobei zu berücksichtigen ist, daß ein Anwesen erst kurz vorher in 2 Teile aufgeteilt wurde. Die Besitzer der 5 Höfe 1829 waren:

  1. Konrad Gaiser (am Weg) Nr. 1 Haus, Scheuer und Nebengebäude, 2 Anbauten
  2. Anwalt Leonhard Sammtner (im Weiler) Nr. 3 Haus und Scheuer, Nr. 4 Nebengebäude
  3. Johann Georg Kloos, Wittwe (im Weiler) Nr. 5 Haus
  4. Xaver Pfänder (im Weiler) Nr. 6 Haus
  5. Johannes Pfänder (im Weiler) Nr. 7 leer, Nr. 8 Haus mit Nebengebäude
  6. Gemeinde (am Weg) Nr. 9 Haus

Für diese Angaben bin ich dem hiesigen Katasteramt zu besonderem Dank verpflichtet, denn sie ermöglichten es mir, den Besitz der mir aus den Gültbüchern bekannten Hofinhaber festzustellen. In der nun folgenden Aufzählungen der jeweiligen Lehensträger ist die Reihenfolge der Höfe nach obigen Katasternummern eingehalten.


Hof 1/2

Das Gültbuch von 1500 weist als ersten bekannten Hofinhaber Jörg Michel (auch Missel geschrieben) aus, der an Gült 10 Malter Roggen und 4 Malter Haber abzuliefern hatte, außer 4 lb. Heugeld, 1 Viertel = 120 Stück Eier, 4 Hühner, 1 Fastnachtshenne; für die Weglösin, d. h. bei seinem Abzug vom Hof, hatte er 1 lb. Heller zu entrichten. Neben dieser Abgaben hatte er aus einem Gemeindeacker jährlich 1 Guldin auf die 4 Tage zu zahlen, wofür sein Bruder Bürge war, außerdem an Steuern 1519 4 lb. 13 sh. 4 h. und 1532 3 lb. 5 sh.

Im Jahre 1538 folgte ihm auf dem Hof Christa Ritter, für dessen Hausfrau ihr Bruder Jörg Gassenmaier von Ingerkingen bei der Hospitalverwaltung darum nachsuchte, daß seiner Schwester und ihren Kindern im Falle, daß der Mann sterben sollte, der Hof verliehen werden möge. Er begründete dies damit, daß sie ihrem Ehemann viel zugebracht und 6 kleine Kinder bei ihm angetreten habe. Dem Ansinnen wollte ein ehrbarer Rat entsprechen und demjenigen der Söhne Ritters den Hof verleihen, der ihm dafür geeignet scheine (Freitag nach Lichtmeß Anno 1541). Die Gült, die Ritter zu leisten hatte, war die bisherige; an Steuern zahlte er 1542 aus 281 Gulden Vermögen 1 Gulden, 8 Groschen, 1 Kr. 1545 nur 1 Gulden.

Zu erwähnen ist hier, daß nach dem Gültbuch von 1545 unter „Groß-Ausgaben“ nach und nach für Bauarbeiten an Cristian Riters zu Hagennbuch Hauß 364 lb. 3 sh. 5 h. ausgegeben wurden. 1546 ist kein Betrag für Steuern genannt, dagegen 1556 außer der Stat Steuer 4 sh. 8 hlr.

Sein Nachfolger war 1559 Ulrich Ritter, vermutlich ein Sohn, der außer der bisherigen Gült noch 8 Dienste zu leisten hatte. Nach seinem Tode besteht am 12. August 1572 seine Wittwe Walltpurga Jäckhlerin den Hof und zahlte dafür an Handlohn 150 fl. Durch Ihre Wiederverheiratung geht das Anwesen am 16. März 1583 an Hans Mayer gegen 220 fl. Handlohn über. Bei der Gült erhöhte sich das Heugeld auf 6 lbh. – Nach ihm erscheint ab 1612 Martin Mayer auf dem Hof, dessen Gült eine Steigerung um 1 Wahlbaum gegenüber bisher erfuhr; auch mußte er einen Boschen für den Spital „sommern und wintern“, d. h. in Stall nehmen und füttern.

Nach den Heiratsabreden verheiratet sich laut Protokoll vom 27. Mai 1631 eine Tochter Catharina Mayerin mit Hans Kranseckher zum Hochhaus.

Über Heiratsabreden selbst sei kurz folgendes gesagt: an erster Stelle ist das Beibringen der beiden Hochzeitsleute angeführt. Die Braut bringt meist eine standesgemäße Aussteuer mit, in der Regel eine s. v. Kuh, eine angemachte Bettstatt, Truhe usw., außer einem entsprechenden Barbetrag nebst der Zusicherung, allenfalls noch bei einer späteren Erbteilung des elterlichen Nachlasses berücksichtigt zu werden. Der Bräutigam widerlegt diese Beibringen mit seinem Vermögen, das vielfach im elterlichen Hof samt Zubehör besteht, wobei für die sich auf das Altenteil zurückzeihenden Eltern ein Leibgeding, d. h. der Unterhalt derselben, ausgemacht und Abmachungen wegen Abfindung etwaiger Geschwister getroffen wurden. Nicht zuletzt spricht sich das Protokoll darüber aus, wie es gehalten werden soll, wann eines der beiden Eheleute stirbt. Zu den Verhandlungen waren außer den Brautleuten die Väter und nächste Verwandte, auch Bekannte zugezogen.

Aus einer solchen Heiratsabrede, wovon am Schluß ein Beispiel zu finden ist, geht u. a. hervor, daß die Agatha Schneiderin, Weilundt Martin Mayers see. Hinterlassene Wittib, am 17. Dezember 1635 sich mit Hans Bitterlin von Rißegg verspricht. Von seiner Seite wird bei dieser Gelegenheit der Sohn Georg seines Bruders Geord Bitterlin zu Ummendorf als Zeuge erwähnt, während für die beiden Kinder Barbara und Maria Mayerin deren Pfleger Michael Mayer zu Häusern und Hans Kransegger zu Hochhaus genannt sind. Am 20. August 1636 bestand Bitterlin das Anwesen seines Vorfahren in der Ehe gegen 180 fl. Handlohn; das Heugeld wurde auf 3 fl. 25 kr. 5 hlr. Nebst 2 fl. Fleischgeld und 10 Diensten, statt bisher 8, außer den sonstigen Abgaben festgesetzt. Seine Ehefrau scheint bald darauf gestorben zu sein, denn unterm 1. Mai 1648 tritt er in die dritte Ehe mit der Wittwe des Bartholome Braungerts von Ingerkingen, Maria Hocheisin, nachdem seine zweite Frau, eine Anna Mayerin von Schemmerberg gebürtig, vor ungefähr ¾ Jahren in Gott seelig abgeleibt ist. Als Beistände der dritten Frau werden angegeben ihr Vogt und Bruder Conrad Hocheisen und der Schwager Hans Örsing von Hagenbuch; auf seiner Seite Jacob Schuchmacher, Weber, Spital-Holzwart und Bürger in Biberach. Bitterlin tritt wegen seines Alters und der Unvermögenheit, dem Hof länger vorstehen zu können, diesen freiwillig an Michael Humbler von Geratsweiler ab, der ihn im Beisein des Obristenwachtmeisters Michael Haass und Jacob Mohrs, des innern Rats, als Beistände am 11. Februar 1658 für seinen damals 17 Jahre alten, noch ledigen Sohn Jerg Humbler um 400 fl. Mit folgenden Änderungen besteht: Heugeld 6 fl. 51 kr. 3 hlr., 12 Dienste statt bisher 10, Weglößin 34 kr. 2 hlr. Humbler übernimmt die Verpflichtung, den Hof, weilen er übel vergangen, ungesäumt reparieren und den Stadel, alles auf seine Kosten, neu aufbauen zu lassen. Am darauffolgenden Tag versuchte der neu Beständer von der getroffenen Abmachung zurückzutreten unter dem Vorwand, daß ihm die zwei Bauern zu Hagenbuch nicht Glück zu seinem Bestand gewünscht und es des Bitterlins Freundschaft nicht gerne sehe. Die Hospitalverwaltung ließ sich darauf aber nicht ein, sondern verlangte von ihm, daß er am morgenden Tag seinem Versprechen gemäß die 100 fl. Handlohn erlege, was endlich am 18. Februar im Beisein des MR. Hans Haußmann, Wagner in Biberach, erfolgte, wobei Humbler die Bitte vorbrachte ihm sein Verhalten nicht zu entgelten und ihm obrigkeitlichen Schutz wider dergleichen umlaufende böse Reden widerfahren zu lassen.

Humbler scheint den Hof nicht selbst umgetrieben zu haben, denn aus einem Vermerk im Gültbuch von 1660 erfahren wir, daß Jacob Kalb am 11. Dezember 1659, als von ihm auf 2 Jahre bestellter Lehenträger, erstmals mit der Hospitalamtung abgerechnet hat.

Am 24. März 1660 besteht dann auch das Anwesen Hans Egin von Hausen unter den gleichen Bedingungen wie Humbler, nur daß es 425 fl. Handlohn zu bezahlen hatte.

Aus dem Jahr 1670 berichtet unterm 31. Oktober eine Heiratsabrede, daß sich eine Tochter Maria Egin mit Bernhard Schlichthärlin, einem Sohn des Hans Schlichthärlins von Maselheim, zu verheiraten gedenke. Dabei ist die Rede von 2 Schwestern des Hochzeiters namens Maria und Sophia die Schlichthärlinen, sowie ihrer Mutter Magdalena Kohlerin. Als Beistände sind seinerseits außer dem Vater noch Jerg Hochdorffer, Schultheiß von Maselheim, Matheus Braun, Schultheiß von Äpfingen, und Peter Geiselmann von Maselheim genannt; ihrerseits ihr Vater Hans Egin. Nach dessen Tod besteht den Hof am 20. Februar 1680 sein Sohn Hans Egin, dem dabei auferlegt wird, nicht nur Haus und Stadel der erforderlichen Notdurft nach in Stand zu setzen, sondern auch 400 fl. Handlohn zu geben. Er war in erster Ehe seit 25. Mai 1676 mit einer Tochter des Ammanns Georg Zell von Ummendorf, namens Anna Zellin, verheiratet. Seine Zeugen waren sein Vater Hans Egin und dessen drei Tochtermänner Georg Ersing, der Ursula Egin zur Frau hatte, Bernhardt Schlichthärlin von Maselheim und Matheus Pali, außerdem Georg Cloß von Hagenbuch; ihre Zeigen waren außer ihrem Vater noch Matheus Maurer und Hans Jacob Kirsinger, Wirt zu Ummendorf. Nach dem Ableben der Anna Zellin, die ihm 5 Kinder hinterließ, ging Hans Egin am 21. August 1688 eine zweite Ehe ein mit Anna Maria von Irn (Vonier), Hansen von Irn von Tafertzhofen sel. ehelichen Tochter. Bei Abschluß des Heiratskontrakts ist des Hochzeiters Schwager Georg Zell von Ummendorf und Hans Zell erwähnt, auch Ammann Georg Zell, ebenfalls von Ummendorf, ferner Georg Ersing von Hagenbuch und Matheus Polin (Pahl) von Häusern.

Von den Töchtern Hans Egins heiratete Magdalena Egin am 1.Juli 1704 den Witwer Adam Wanner, Bürger und Stadtkarrer zu Biberach, der in erster Ehe Anna Maria Khuenerin zur Frau gehabt hatte. Matria Egin verheiratete sich am 20. Mai 1705 mit dem Wittwer Jacob Schedler, Ziegler von Winterstetten des gwesten Spital-Biberachischen Fuhrknechsts Wolf Schedler, hinterlassenen ehelichen Sohn, der ein uneheliches Kind Namens Christina in die Ehe brachte. Eine weitere Tochter Hans Egins, Barbara Egin, heiratete am 11. August 1711 Joseph Mauer, Sohn des Philipp Mauchers, hochfürstlich buchauerischen Unterans zu Grodt, dessen schon ziemlich alte Hausfrau Anna Schiggenmüllerin auch erwähnt ist, außer Stiefschwestern des Hochzeiters. Diesem stehen außer deinem Vater auch Gabriel Mader von Reute und Martin Hugger von Grodt bei, während ihr Beistand wie bei den vorher erwähnten beiden Schwestern Martin Gaißer von Hagenbuch ist. – Catharina Egin endlich heiratete am 5. Januar 1716 Jerg Rid von Ingerkingen, ein Sohn des daselbst verstorbenen Thoma Riden. Als ihre Beistände sind genannt ihr Stiefbruder Hans Michael Egin, Bürger und Totgerber zu Biberach, sodann ihr Schwager Adam Werner, Spital-Holzwart daselbst und Philipp Mauer von Grodt, ihres Vaters Gegeschwegr; von seiner Seite: Jerg Hecht der Ältere von Ingerkingen, seiner Mutter sel, leiblicher Bruder. Erwähnt ist ferner des Hochzeiters Schweser Mgadalena Ridin und ihr Mann Christian Jos von Inkgerkingen. – Weiter ist hier noch anzuführen: Hans Georf Ege (von Hagenbuch), der am 8. November 1710 Maria Federin, des Georg Hepps, Schloßbauer zu Alberweiler hinterlassene Wittib heiratet, die ihm 5 Kinder zubrachte, nämlich Joannes, Theresia, Christina, Anna Maria und Eva die Heppin. – Ihre Beistände waren Stophel Federle und Michel Glots, beide von Untersulmetingen; die seinigen Joannes Ege und wiederum Martin Gaißer von Hagenbuch, nebst Michel Eiberle von Biberach.

Nach Hans Egins Tod besteht seine Witwe am 11. März 1719 den Hof auf einer ihrer Kinder, „das sie innerhalb 5 Jahren benamsen Will“, um 430 fl. Handlohn. Im Jahre 1726 wird Caspar Egin als Beständer angenommen; im gleichen Jahr am 14./15. Juni führt er Anna, Hans Michel Hallers, Bürgermeisters zu Winterstetten und Maria Lemblins, beide noch im Leben, eheliche Tocther heim. Als Geschwister des Hochzeiters, die offenbar schon verheiratet waren, werden in der Heiratsabrede genannt: Antoni, Barbara, Melchior die Egen und Egin, ferner als ledig Elisabetha, Martin und Balthasar. Seine Beistände waren der wiederholt genannte Martin Gaißer von Hagenbuch und Philipp Maucher, Schultheiß von Grodt; die ihrigen Max Pat des Rats, Jerg Lämble, Baur, auch Martin Lämblin zu Winterstetten, Joseph Maucher von Grodt und Rudolph Schedler, Bürger von Biberach.

Die Schwester Elisabeth Egin heiratete 1729/30 den Wittwer Joseph Müller von Hochdorf, hochgräfl. Stadion. Warthauser Herrschaft, als dessen Vater Georg Müller angegeben ist. Er bringt ein Kind namens Hans Jerg Müller aus erster Ehe mit. Seine Beistände waren Joseph Lauchner, Schultheiß zu Hochdorf, Johannes Wachter allda und Christian Maucher von Schweinshausen; die Ihrigen Philipp Mauer, Schultheiß von Grodt, Martin Gaißer und Jacob Clos von Hagenbuch.

Nach Caspar Egens Ableben heiratet seine Wittib Anna Hallerin am 5. November 1743 Hans Jerg Schulthaiß von Rißegg, des Philipp Schulthaißen und der Ursula Konin ehelicher Sohn, der 5 Kinder seiner Hausfrau aus erster Ehe antritt, nämlich Johannes, Joseph, Anna Maria, Anthony und Caspar, alle Egen und Egin. – Als ihre Beistände sind genannt: der Schwager ihres Vaters, Jerg Lemle, dann Melchior Ege und Baltus Ege, ihre Schwäger; von seiner Seite; des Vates Bruder Jacob Schulthaiß nebst 2 Nachbarn Jacob Claß und Mattheis Wielandt.

Am gleichen Tag wie oben angegeben bestand Johann Georg Schulthaiß den Lehenhof seines Vorfahren in der Ehe um 430 fl.; er war der erste, dem die 12 Wagendienste, jeder zu 24 kr., in Geld angeschlagen wurden.

Für den sehr krank darniederliegenden Hans Jerg Schulthaiß trat am 23. Dezember 1758 sein Stiefsohn Johannes Ege die Nachfolge auf dem Hof an, wofür er 550 fl. Handlohn zu erlegen hatte. Der Wahlbaum wurde dabei zu 20 kr. angesetzt. – Im darauffolgenden Jahr, am 13. Januar, führte Johannes Ege die Tochter des Georg Hartmann, Rhs. Gräfl. Stadion. Warthaus. Untertanen, Ursula Hartmännin von Aßmannshardt heim. In der Heiratsabrede ist seine Schwester Anna Maria Ege, Ehefrau des Hs. Jerg Aggermans zu Mettenberg erwähnt und von den 3 Brüdern Joseph Ege auf dem Busenberg, der auch als Beistand auftritt, neben Anthony Ege, Weißkreuzwirt zu Biberach und obengenannter Aggermann. Ihre Beistände waren Peter Hartmann von Aßmannshardt und für die durch Krankheit verhinderten Eltern des Hochzeiters Jacob Schulthaiß von Rißegg.

Während Johannes Ege den Hof im Besitz hatte, legte im Jahre 1783 die Hospitalverwaltung, jedenfalls zur Leichteren Unterscheidung und in Anlehnung an einen Gebrauch u. a. des Klosters Ochsenhausen, das seine Höfe nach Heiligen bezeichnet, seinem Hof den Namen „Straus“ bei, scheint aber weder hier noch anderwärts Verständnis dafür gefunden zu haben, denn es ist nicht festzustellen, daß sich der Gebrauch solcher Hofnamen bei dem hospitälischen Besitz durchgesetzt hat.

Im Jahre 1791, den 9. Februar, übernimmt der Sohn Johann Georg Ege das Anwesen um 590 fl. Handlohn und verschiedene Erhöhungen der bisherigen Gülten. Unterm gleichen Tag ist die Heiratsabrede getroffen worden zwischen ihm und Anna Maria Closen von Höfen Langwarth, des Anton Closen, hospitälischen Untertanen daselbst eheliche Tochter, in Gegenwart des Schultheißen Christian Glaser von Höfen Langwarth, Lorenz Cloß von Sulmingen und Jacob Cloß von Hagenbuch; ihm dagegen standen bei Balthasar Schmid von Röhrwangen, Joseph Hartmann von Langenschemmern und Georg Cloß, Weißkreuzwirt von Biberach. – Sein Nachfolger auf dem Hof war laut Lehensvertrag vom 23. Februar 1821 Conrad Gaißer, der auch im Primär-Kataster von 1829 als Hofinhaber genannt ist, wodurch dich die Lage seines Hofes einwandfrei feststellen ließ.

Die Witwe Anna Reuterin heiratete am 10. April 1728 Anton Clos, Jacob Closen von Hagenbuch, ehelicher Sohn. Sie brachte ihm zwei Töchter aus erster Ehe, namens Christina und Maria Ersingin zu.

Erstere heiratet am 17. Jenner 1737 den Wittiber Hanß Georg Angelin von Ummendorf. Ihr Stiefvater Anthoni Clos bestand unterm 10. April 1728 auch den Lehenhof seines Vorfahren in der Ehe um 400 fl. Auf dem am 22. Februar 1734 seine zweite Frau Elisabetha Weckherlin, Johannes Weckherlins sel, von Mettenburg, hochgräfl. Stadionisch. Herrschaft Warthausen, nachgelassene Tochter einzog. Außer den bereits oben genannten zwei Kindern ihrer Vorgängerin aus deren ersten Ehe trat die noch aus deren zweiten Ehe die Kinder Matheis Cloß und Anna Maria Cloßin an. Nach kurzer Frist sah sie Anthoni Cloß durch das Ableben seiner zweiten Frau am Diese Strömung, die zuerst von den Unigen mit Justina Gaisserin, Johannes Gaisers sel. von Winterreute und Anna Gaiserin, geborene Boscher, eheliche Tochter. Der Hochzeiter, dessen Beistand Mattheis Wieland war, brachte von seiner zweiten Frau zwei Kinder in die Ehe, nämlich Johannes Cloß und Theresia Cloßin. Die Beistände der Hochzeiterin waren Johannes Boscher von Ummendorf, Joseph Boscher von Reichenbach, Johannes Zünser vom Winckhel und Hans Jerg Gaisser von Winterreute.

Am 20. Juni 1765 heiratete der Sohn Joseph Claus des Anton Claus die Catharina Schmidin von Ummedorf. Ein anderer Sohn des Anton Cloß, namens Fidelis Cloß, erwirbt den Hof des Alois Wäscher zu Häusern und führt darauf laut Heiratsabrede vom 6. März 1771 Justina Weberin von Reemoos, Rhs. Gottshaus Ochsenhausen. Herrschaft, eine Tochter Jacobs Webers von da, heim. Außer der Erwähnung von Geschwistern ihrerseits sind als Beiständer Hans Jerg Boscher von Ummendorf und Xaver Müller, Bürger und Gastwirt von Biberach, angeführt, während auf seiner Seite Michael Wieland von Hagenbuch und Josef Clos von Ummendorf als Beiständer gnannt sind.

Hof 3/4

Anno 1500 gültet ein Claus Jäcklin wie sein Nachbar auf Hof 1/2 10 Malter Roggen, 4 Malter Haber, 4 lb. Heller Heugeld, 1 f. Eier, 4 Hühner, 1 Fasnachthenne, bei einer Weglösin von 1 Ibh. Eine Anmerkung über dem betreffenden Abschnitt besagt, daß „das Gut dem jungen Jäcklin nit glíchen ist“, gleichıwohl erscheint er bis 1536 als Inhaber des Hofes und zahlt 1532 7 fl. Steuer. Im folgte Michel Jäcklln. dessen Heugeld auf 6 lbh. Heller erhöht ist. 1542 hat er laut Steuerlíste in einer Summa 217 Guldin und geit ze stür 1 Gulden 1 Gros. 2 xr., für seine Ehhalten 4 Gros. 2 xr. Nach einer Randbemerkung im Gültbuch 1545 gelt seine Wittib hínfürter 8 lb. Heugeld, das andere wie vorsteet (oben). Im gleichen Jahr ist Michel Jäcklin mit 1 Guldin 5 xr. und für seine Ehalten mit 3 gros. 1 xr. Zur Steuer veranlagt. Seine Wittib Anna Scheffoltin, die 1546 mit 2 fl. 3 gr. 1 xr. Und für ihre Ehalten mit 5 gr. 1 xt. besteuert ist, scheint 1548 bereits wieder an Hans 0tt verheiratet gewesen zu sein, dessen Steuer 1556 8 lb. 3 sh. 10 hlr. und für seine Ehalten 6 sh. 8 hlr. ohne Stat Steuer beträgt. Im Jahr 1565 besteht er dann auch am 17. September den Hof seiner verstorbenen Hausfrau zu den bisherigen Bedingungen. Obwohl ein Hans Jäcklin, vermutlich ein Sohn seines Vorfahren, 1573 erwähnt wird, ist Otts Nachfolger auf demselben laut Handlohnbuch-Eintrag vom 19. November 1578 Jerg Scheffoldt Er hat bei 250 fl. Handlohn jährlich 10 Malter Roggen, 4 Malter Haber, 10 lb.h. Heugeld, 1 f. Eier, 4 Hühner, 1 Henne zu geben, außer 8 Diensten und 2 Wahlbäumen. Nach seinem Ableben wird Hans Henlin von Warthausen am 3. September 1621 Hofinhaber und hat 450 fl. Handlohn zu bezahlen; dazu wird ihm die Auflage gemacht, ohne längeren Verzug im künftigen Frühling einen neuen Ziegelstadel zu erbauen. Seine Gült erfährt insofern eine Änderung, als er statt bisher 10 lb. Heugeld nun 15 1b.h. entrichten soll; die Anzahl der Dienste wird von 8 auf 12 erhöht; statt 2 Wahlbäumen ist nur einer festgesetzt, dafür aber noch 3 lb. 10 sh. Fleischgeld. Auf ihn folgt am 7. August 1686 Christan Schmidt von Westerflach, der das Gut jedoch wieder heimschlägt, worauf es Johannes Ylg auf 3 Jahre besteht; das Heugeld wird auf 8 fl. 34 xr. 2 hir. Und das Fleischgeld auf 2 fl. festgesetzt; an den übrigen Abgaben ändert sich nichts. Sein Nachfolger ist am 28. Oktober 1640 Conradt Heggenberger von Moosbeuren, der 180 fl. Handlohn zu entrichten hat. Nach seinem Abzug übernimmt am 8. Februar 1649 Andreas Mangler von Hagenbuch, dessen anderer Hof daselbst durch die Soldaten abgebrannt worden ist, das Anwesen. Als Abfindung zahlt er an seinen Vorgänger 200 fl. außer 150 fl. Handlohn. Sein anderes Anwesen besteht am 22 Oktober 1649 ein Hans Geigıng aus dem Braunschweiger Land, Wünschdorff genannt, gebürtig. jedoch ohne die Wiesen, Äcker und Gärten; dafür werden ihm die Äcker und Wiesen samt Gärten, die zum Heggenbergerschen Hof gehörten, eingelegt. An Handlohn hatte er 60 fl. aufzuwenden. Am 22. April 1651 gab Geiging diesen Hof wieder ab. Nach dem Gültbuch von 1650 wäre Beständer des Hofes 3/4 gewesen: Andreas Mangler, zuvor Conradt Heggenberger, ietzo Hanns Keller, der 1651 nur noch allein angeführt wird mit dem Vermerk: „Ledig“, woraus zu schließen ist, daß Keller nur vorübergehend auf dem Hof war. Der Vermerk „Ledig“ wiederholt sich bis 1657.

ln der Zwischenzeit war es laut einer Anmerkung im Gültbuch von 1653 Hans Geiging von der Spitalamtung erlaubt worden, einen Winkel bei der Jordanbrücke aus diesem Gut in diesem Jahr zu heuen. 1654 tat es Andreas Mangler. Diesem wurde mit Hans Bitterlin und Hans Ersing am 6. Mai 1658 die Baindt mit Garten und Wiesen gegen Heugeld verliehen. In das Haus zog am 2. Juni 1657 Basti Waldhart, der sich bisher zu Winterreute aufgehalten hatte, ein, nachdem Andreas Mangler schon unterm 19. März 1652 den früher Heggenbergerschen Hof cediert und seinen. früher innegehabten wieder angenommen hatte. Er bestand aber am 19. November 1657 abermals den ehemals Heggenbergerschen Hof gemeinsam mit Hans Ersing von Hagenbuch zunächst auf zwei Jahre für eines ihrer Kinder. Ersings ältester Sohn, Jerg Ersing, und Manglers Stieftochter namens Maria Clässin, sollten zusammen heiraten, vorerst aber wegen ihrer Jugend noch 2 Jahre im Haushalt ihrer Eltern verbleiben. Nach Ablauf dieser Zeit sollte eines ihrer Kinder als Beständer ernannt werden, was dann auch am 22. Oktober 1659 durch Ernennung Jerg Ersings als solchen geschah. Bei der am 16. Oktober 1659 getroffenen Heiratsabrede waren anwesend: Hans Class von Mettenberg als „erbetener resp. Befreundter und Beiständer“ und der angehenden Eheleute Eltern., Hans Ersing und Ursula Zellin, weíland Jörg Classen von Hagenbuch, später Andreas Manglers Wittib.

Da der Hof schon etliche Jahre zu des Spitals großem Nachteil und Schaden ledig geblieben war, auch etliche Schuldgläubiger daraus zu befriedigen waren, hatte sich kein Beständer finden wollen. Haus und Stadel waren unterdessen auch übel vergangen und sollten im nächstfolgenden Frühjahr ungesäumt wieder in Stand gesetzt und zu baulichen Ehren gebracht werden. weshalb auf Handlohn und sonstige Abgaben für 1658 verzichtet wurde.

Um das Anwesen hatte sich ein Heinrich Miller von Hochdorf aus dem Luzerner Gebiet, damals zu Geratsweiler wohnhaft, sehr bemüht, es aber gegen Abfindung von 25 fl. oben genanntem Ersing und Mangler überlassen, die sich verpflichteten, nachdem ihnen Miller versprochen hatte, 250 fl. zielweise ohne Zins zu bezahlen, diesen Betrag an die Gläubiger abzuführen.

Am 22. April 1676 heiratete Georg Ersing auf seiner ersten Hausfrauen Maria Cläßin unlängsthin beschehenes tödtliches Ableben, die Tochter Hans Egins von Hagenbuch, namens Ursula. Seine erste Frau hatte ihm folgende Kinder hinterlassen: Johannes, Michel), Hanns Carl, Maria, Ursula und Barbara. Von diesen Kindern verheiratete sich am 12. April 1679 Maria Ersingin mit Georg Braun von Äpfingen, Mattheus Braunen, Altschultheißen allda ehelichen Sohn. Außer den Hochzeitsleuten war Georg Weckherlin, Schultheiß von Äpfingen, und Georg, sowie Hans Ersing, beide von Hagenbuch, bei Abfassung der Heiratsabrede zugegen.

Eine zweite Tochter Barbara heiratete nach des Vaters Tod am 26. Januar 1693 Joseph Epp, Sohn des Martin Epps von Mittelweiler. Die Abrede vollzog Amtsschreiber Johann Seifridt in Gegenwart von Benedikt Heedt?, Georg Waibel und Christian Waibel, nebst den Interessenten als Georg Closs und Hans Ersing, beide von Hagenbuch. Hierher gehören dürfte ferner Michael Ersing, in der Heiratsabrede vom 20. August 1710 als sogenannter Hagenbucher von lngerkingen bezeichnet, der nach Absterben seines Eheweibs Anna Rimmelin, eine Barbara Kohler, des verstorbenen Martín Mosers, gewesten Messners zu Oberspeyern, nachgelassene Wittib heiratete. Sie brachte ein Söhnle Christian Moser in die Ehe; von ihm wird bei dieser Gelegenheit der älteste Sohn namens Jerg Ersing erwähnt. Am 22. Februar 1690 ging. nachdem Georg Ersing vor ungefähr einem halben Jahr gestorben war, seine Witwe Ursula Egin eine zweite Ehe ein mit Hans Gaissers sen. Nachgelassenem eheleiblichen Sohn Martin Gaisser von Stafflangen, der gleichzeitig auch Nachfolger auf dem Hof in Hagenbuch wurde. Aus ihrer ersten Ehe waren außer den bereits erwähnten Kindern fünf Söhne vorhanden, namens Georg, Hans Jacob, Martin, Franz und Mattheus die Ersinge. Des Hochzeiters Stiefvater war Mattheus Kopf zu Stafflangen; erwähnt ist auch ein Bruder namens Georg Gaisser. Seine Beistände waren Michel Gaisser, Gerichisammann von Tiefenbach und Herr Jacob Joss, Gerichtsammann von Stafflangen, auch Michel Bürckh von Mittelbiberach; die ihrigen Herr Johann Franz Zell des Innern Rats und Oberbaumeister, Herr Georg Ludwig Rau des Innern Rats und Apotheker, Michel. Ersing von Ingerkingen, sowie der Söhne Pfleger Hans Ersing und Hans Egen von Hagenbuch.

Marlin Gaisser hatte bei 425 fl. Handlohn dieselben Abgaben zu entrichten wie sein Vorfahre auf dem Hof; die Weglösin wurde auf 34 xr. 2 hlr. festgesetzt. In den Jahren 1717/1718 wird sein Tochtermann Hans Jerg Legart (auch Leugarth und Legat); im übrigen ist aus den Heiratsprotokollen zu ersehen, daß Martin Gaisser- am 30/31. Dezember 1717 als Witwer wiederum heiratete. Seine zweite Frau war Maria Doblerin, eine Tochter des Michael Doblers und der Agatha Steinhauserin, beide seelig zu Gensenweyler, Reichsstift und Gotteshaus Schussenrieder Herrschaft, von denen eine weitere Tochter Barbara Doblerin erwähnt wird. Aus der ersten Ehe Gaíssers waren 2 Töchter da, nämlich Maria und Barbara Gaisserinen. Auf Seiten des Hochzeiters war als Beistand Christian Pflug, Reichsstadt Biberach. Bürger und Spitalhofmeister genannt, während ihr Jacob Sigg, Ammann zum Furth, Georg Gnahn von Gensenweyler, ihr Stiefvater, und Jacab Humbler. der Stiefbruder, beistanden. – Martin Gaísser scheint um 1730 gestorben zu sein, denn am 14. April 1731 heiratete Mattheis Wielandt von Reute, nachgelassener Sohn Johann Wielandts sen. daselbst, die Witwe Maria Gaisserin, eine geborene Doblerin und besteht das Hofgut zu Hagenbach seines kurzverwichener Zeit verstorbenen Vorfahren auf demselben um 425 fl. Handlohn. Erwähnung findet in der Abrede der Stiefvater des neuen Hofinhabers Johannes Radin zu Reute aus Mittelbiberacher Herrschaft. Der Hochzeiterin Beistand war Jacob Clos von Hagenbuch; sie brachte aus ihrer Ehe mit Gaísser eine Tochter Maria Anna Gaisserin mit, die von der Mutter Schwester Barbara Doblerin ein Erbe zu erwarten hatte. Als Stiefbruder der Hochzeiterin sind sodann noch angeführt: Jerg Humbler von Rißegg und Jacob Humbler zu Unterrauhen in der Herrschaft Pfullendorf, sowie Joseph Radin. Beistand des Hochzeiters war u. a. Hans Martin Zell von Rindenmoos.

Die Ehe währte nur kurze Zeit, denn schon am 12. November 1734 heiratete der Witwer Mattheis Wielandt nach Absterben seiner ersten Hausfrau Maria Doblerin, die ihm ein Kind namens Franz Wieland geschenkt hatte, die Tochter des Jacob Clos von Hagenbuch, Maria Theresia Cloßin, deren Beistand ihr Bruder Michael Clos von Höfen war. Ihm standen bei: sein Stiefvater Johannes Rode von Reute und sein Bruder Bartolome Wieland von Ahlen. Laut Gültbuch hatte die Hospitalamtung Mattheis Wieland zur Bezahlung des Joseph Schellhorns von Aichbühl am 17. März 1757 75 fl. angelehnt. Am 26. Mai 1758 besteht nach dem Tode seines Vaters Michael Wieland den Hof und das Lehengut um 550 fl. zu den seitherigen Bedingungen. Unter ihm wird 1783 das Anwesen mit dem Namen „Falcke“ belegt. Er hatte am 23. Mai 1758 die Heiratsabrede mit Maria Ursula Sautterin, der Tochter des Joseph Sautters von Reichenbach getroffen. Zu gleicher Zeit versprach sich seine Mutter Maria Theresia Clossin mit seinem Schwiegervater Joseph Caspar Sautter, Wittiber von Reichenbach, bei dem sie 9 Kinder aus erster Ehe antrat, nämlich Josef, Maria Ursula, Johanna, Maria Barbara, Catharina, Johannes, Antoni, Theresia, Justina die Sautter und Sauterinnen. Aus ihrer Ehe mit Mattheis Wieland brachte sie auf den Reichenbacher Hof einen Sohn Fidelis und eine Tochter Franciska die Wielande mit. Von ihren weiteren 3 Kindern namens Michael, Joseph und Peter Wieland befanden sich die beiden letzten „in studio". Bel der Abrede war seitens des Hochzeiters zugegen sein Bruder Augustin Sautter von Ellwangen, von ihrer Seite Antoni und Hans .Ierg die CloBen und als Pfleger ihrer Kinder Joseph Rodi von Reute und Bartle Wieland von Ahlen.

1785 den 22. September wird Michael Wieland bescheinigt, daß er für seinen Bruder Fidelis. der sich in Gaisbeuren niederlassen will, den gebührenden Abzug bezahlt habe. Von seinen Kindern heiratete Crescentia Wielandin am 24. Jenner 1788 Josef Immhof von Mittelbiberach, als dessen Beistände auftreten: die Mutter Agatha Schmidbergerin Vincenz Schmid von Oberdorf, Jos. Ackermann von Mittelbiberach, Conrad Schmidberger von Rindenmoos, Hs. Jerg Clos von Biberach und Michael Birk von Mittelbiberach. Ihre Beistände waren Michael Wieland von Hagenbuch, Jacob Clos von dar und Johann Sauter von Reichenbach.

Ein Sohn Johann Georg Wieland zu Höfen Barbein, versprach sich am 24. April 1790 mit Anna Maria Rhodi von Biberach, Tochter des verstorbenen Balthasar Rhodi gewesten Bürgers und Staigmüllers. Die Abrede wurde getroffen unter Beihilfe des Schultheißen Christian Glaser und im Beisein der beiden Beistände von ihrer Seite: Jacob Cloß und Joh. Georg Cloß, Capuzinerbauer, und seinen Beiständen: Josef Immhof von Mittelbiberach. Schon am 5. September 1795 ging der Witwer Georg Wieland von Höfen-Barbein die zweite Ehe ein mit Josepha Herlin von Grodt, einer Tochter des verstorbenen Johannes Herlins, gewester Reichsgräfl. Königsegg. Aulendorf. Untertans allda. Aus erster Ehe des Hochzeiters waren 2 Kinder vorhanden: Anton und Christina Wieland. als deren Beistände Johannes Sautter von Reichenbach und Joh. Georg Cloß, Capuzinerbaur von Biberach angegeben sind. Seine Beistände waren der Vater Michael Wieland von Hagenbuch, Joseph Walliser von Mittelbiberach, auch Jacob Cloß; die ihrigen: Christian Glaser, Schultheiß, Hans Jerg Maikler, Johann Hep, Xaver Sproll, Schultheiß von Grodt. Am 12. November 1803 übergibt Michael Wieland das Hofgut seinem Tochterrnann.

Leonhard Sammetner (auch Santner geschrieb.) von Rißtissen. Er hatte 6 fl. Hauszins, 2 fl. Für den Wahlbaum, 2 fl. Fleischgeld, 13 fl. 10 xr. Heugeld, 1 Fasnachtshenne, 4 Hühner und 120 Eier zu geben, 12 Wagendienste zu leisten oder 12 fl. Dafür zu entrichten, bei 590 fl. Handlohn. Außerdem wurde ihm die Auflage gemacht, das geschäubte Dach (Strohdach) durch ein Plattendach zu ersetzen. – Im Primärkataster von 1829 ist Anwalt Leonhardt Sammtner als Besitzer von Haus No. 3 mit Scheuer und No. 4 Nebengebäude, im Weiler, eingetragen. Durch Vergleich vom 12. Juli 1833 ging das Anwesen nach dem kinderlosen Tod des Sammetners an den Gutskäufer Josef Hagel von Altheim um 747 fl. 34 xr. Als Zinsgut über.


Hof 5

Auf diesem Hof saß um 1500 Hans Jäcklin, der dieselben Gülten zu leisten hatte wie die anderen Hofinhaber, nämlich 10 Malter Roggen, 4 Malter Haber, 4 lb. Heugeld, außer 1 Fastnachtshenne, 4 Hühner, 1f. = 120 Eiern bei 1 lb. Weglösin. Im Jahr 1512 tritt an seine Stelle Lipp Jäcklin; sein Handlohn beträgt 52 fl.. An Steuer hatte er zu bezahlen 1519 5 lb. 8 ß. 8 hlr.; 1532 7 lb. 3 ß. 4 hlt.. Im Steuerverzeichnis von 1542 heißt es sodann: „Lip Jäcklin hatt in einer Suma an seinem Vermögen 206 Gulden thut zu stür 1 Guldin 1 xr. 5 hlr. fürn Knecht 1 gros 1 xr. Für sein sun der bei im im Haus ist 1 gros 1 xr. 1545 gelt er zur Steur 1 Guldin 2 xr.“

Sein Nachfolger im Jahre 1555 Conrat Jäcklin wird das Heugeld auf 10 lh. Heller erhöht, auch hat er 8 Dienste zu leisten. Er zahlt Steuer 1546 2 fl. 1 gr. 1 xr. Und für seine Ehehalten 2 xr.; 1556 beliefen sich die Beträge auf 5 lb. 5 ß. Und 8 ß 4 hlr.

Auf ihn folgte am 23. Mai 1564 Martin Jecklin, dessen Heugeld auf 12 lb. festgesetzt wurde bei sonst hergebrachten Abgaben. Er hatte für seinen verstorbenen Vorgänger 253 lb. abzuzahlen und erlegte dem Spital auch 70 lb. Für Lippen Jäcklins Wittib, damit sie als eine Dürftige dort aufgenommen wurde. Nach seinem Tod besteht am 12. März 1570 Martin Schickh, Caspar Schickhen zu Bühel Sohn, den Hof und das Gut um 15 fl. Handlohn. Er gibt jährlich 5 Malter Roggen, 4 Malter Haber, 12 lb. Heugeld, 1 f. = 120 Eier, 4 Hühner, 1 Henne, bei 8 Diensten und 1 Wahlbaum. Unterm 17. Oktober 1612 wird vermutlich seiner Witwe gegen eine Gebühr von 17 lb. 10 ß. bewilligt, ein Jahr lang unbestanden auf dem Hof zu sitzen. Am 22. Oktober 1614 besteht sodann der Sohn Martin Schickh den Lehenhof zu den seitherigen Gülten bei 275 fl. Handlohn. Ihm folgt am 30. März 1633 Jerg Stolz von Bergerhausen, der folgende Abgaben zu entrichten hatte; Jährlich 10 Malter Roggen, 4 Malter Haber, 6 fl. 51 kr. 3 hlr. Heugeld, 1 Henne, 4 Hühner, 120 Eier, 12 Dienste, 1 Wahlbaum, 2 fl. Fleischgeld und 34 kr. 2 hlr. Weglösin. Das Handlohn betrug 280fl.. Es wurde dabei ausdrücklich bedungen, daß Stolz und die ihm von der Schickin inkünftig überkommenden Kindern die evangelische Religion nicht ändern oder mutieren, sonst würde sein Bestand hinfällig. Jerg Stolz, Theisen Stolzen von Bergerhausen nachgelassener Sohn, hatte am 13. März 1633 Magdalena Stockherin, weylund Martin Schickhen zu Hagenbuch hinterlassene Wittib geheiratet. – Schon am 24. November 1634 geht das Anwesen nach dem Tode des Stolz an Hans Ersing von Röhrwangen über 161 fl. Handlohn. An dem Bestandgeld ist Hans Ersing unterm 11. November 1640 von den Spitalpflegern gutwillig nachgesehen worden, um ihm bei diesen beschwerlichen Zeiten seinen Mitgemeindern gleich zu stellen. – Von Hans Ersings Kindern heiratete der Sohn Georg Ersing am 16. Oktober 1659 Maria Cläßin, weiland Jerg Claßen von Mettenberg hinterlassene eheliche Tochter. Ihre Mutter war Ursula Zellin, die später Andreas Mangler, ebenfalls zu Hagenbuch, heiratet. Bei der Heiratsabrede war außer den Eltern der Hochzeitsleute, soweit noch am Leben, auch Hans Claß von Mettenberg als erbetener, repective Befreundter und Beiständer zugegen.

Hans Ersing, der Junge vereinbarte unterm 17. Januar 1667 seine Heirat mit Catharina Maucher, der ehelichen Tochter Georg Mauchers von Wettenberg, wobei ihm sein Vater, dann Conradt Hocheisen von Ingerkingen, Georg Claß und Hans Egin, beide von Hagenbuch beistanden; ihr dagegen standen außer ihrem Vater noch Georg Zell von Rindenmoos und Balthas Baur von Wettenberg bei. Hans Ersing besteht Hof und Gut seines vor ungefähr ¾ Jahren verstorbenen Vaters am 1. April 1681. Eine Restschuld desselben wird ihm nachgelassen unter der Bedingung, daß er längstens innerhalb 2 Jahren von dato nicht allein ein neues Haus (der Stadel befand sich noch in zimlichem esse und solle in baulichen Ehren erhalten werden) auf seine Kosten von Grund aufbauen, sondern auch 400 fl. Handlohn zahlen solle.

Von den Töchtern Hans Ersings heiratete nach seinem Tode Maria Ersingin am 6. April 1701 Martin Seegmehl, von Ochsenhausen gebürtig, und dermahlen Beisitzer und Wittiber zu Hagenbuch; am 18. Juli 1704 schloß den Bund der Ehe Magdalena Ersingin mit Johannes Kerner, Besetzer, Stadtfischer (?) und Bürger zu Biberach, ebenfalls ein Witwer, und am 9. Juli 1710 ehelichte Barbara Ersingin den Johannes Reich von Degernau, gleichfalls ein Witwer. Nach dem Absterben seiner ersten Hausfrau Anna Bind hatte sich dieser mit Anna Gerayen zu Degernau versprochen. Auch von der Kanzel war der Eheverspruch der beiden schon publiciert worden, doch starb die Braut vor der Eheschließung. Sie war zuvor mit Jerg Lämble verheiratet gewesen, dem sie folgende Kinder geschenkt hatte: Joseph, Lautentz, Jacob, Jerg, Johannes und Anna die Lämble und Lämblin, deren Pfleger Jacob Gnandt zu Ingoldingen und Jerg Mohr zu Degernau waren.

Bei allen vorstehenden Heiratsabreden wird auch der Bruder der Hochzeiterinnen Georg Ersing genannt, der am 10. Januar 1698 den Hof seines verstorbenen Vaters um 450 fl. Handlohn besteht; das Heugeld wurde auf 8 fl. 34 kr. 2 hlr. erhöht. Nach der Heiratsabrede, deren Abschrift im Anhang zu finden ist, wollte er sich mit Maria Schmid, Gottfrid Schmieds sel. hinterlassenen ehelichen Tochter von Rindenmoos verheiraten. Der Abrede wohnten außer den Hochzeitsleuten bei: Georg Claß, Hans Egen, Martin Gaisser von Hagenbuch, als Beiständer Hans Ersings sel. Witwe, Joseph Lieber von Rindenmoos und Jacob Deglin von Birkenhard. Sodann sind in dem Protokoll außer den vorgenannten Schwestern des Hochzeiters die beiden Brüder Hans und Mathes Ersing erwähnt, von denen der Mittlere „Hans“ auf den Hof kommen sollte, falls der Hochzeiter vor seiner Braut sterben sollte.

Am 29. April 1705 schloß Georg Ersing einen Heiratsvertrag mit Ursula Herlin, ohne daß dabei zum Ausdruck gekommen wäre, daß er Witwer gewesen wäre. Es ist deshalb fraglich, ob die Ehe mit der Maria Schmid zustande gekommen ist. Die Mutter der Herlin war Barbara Gersterin, weiland Adam Herlins hinterlassene Wittib – ihre Geschwister waren Capar und Johannes Herle, auch Maria Herlin. Dem Hochzeiter, dessen Stiefvater Martin Gaisser von Hagenbuch war, standen u. a. Johannes Ege von Hagenbuch und Franz Ersing von Laupertshausen bei.

Nach verhältnismäßig kurzer Ehe schließt Georg Ersing, Wittiber, am 28. April 1714 einen neuen Ehebund mit Anna Reitherin von Mettenberg, einer Tochter des sortigen Schultheißen Georg Reither. Als ihre Beiständer sind angegeben ihr Stief- und rechter Bruder Jacob Burr und Michael Reither, während ihm Jacob Maucher von Wettenberg und Mattheus Ersing, Stadtwagner zu Biberach beistehen. Aus seiner ersten Ehe waren zwei Kinder vorhanden: Georg und Joseph Ersing, wovon sich der letzte am 15. Oktober 1729 mit Joseph Zellen sel. zu Birkendorf nachgelassenen Wittib Barbara, einer geborenen Goßnerin, verheiratete, die 6 Kinder mitbrachte, nämlich Franz Anthoni, Hansjerg und Conradt Zell sowie Anna Maria, Ursula und Franziska den Zellinen. Die Mutter des verstobenen Zells, Franziska Zellin zu Birkendorf, war damals noch am Leben. Unterm 1. Oktober 1746 vergleicht sich Joseph Ersing, löbl. Spital Biberach. Untertan und Bauer zu Birkendorf mit Joseph Koch, Bauer zu Ellmannsweiler, dem Manne seiner Stieftochter Anna Maria Zellin.

Am 24. Februar 1728 verglichen sich weiland Jerg Ersins sel. nachgelassene Wittib, deren leiblicher Bruder Michael Reither, Schultheiß zu Mettenberg, und ihr Stiefbruder Jacob Burr zu Rißegg einer- und ihr Stiefsohn Joseph Ersing andererseits, dem seines Vaters sel. Bruder Mr. Matthias Ersing, Bürger und Stadtwagner zu Biberach, beistand. U. a. handelte er sich um Forderungen an Hans Ersing zu Masselheim, Joseph Schnöhler zu Mettenberg und Johannes Reich zu Degernau.

Die Witwe Anna Reuterin heiratete am 10. April 1728 Anton Clos, Jacob Closen von Hagenbuch ehelicher Sohn. Sie brachte ihm zwei Töchter aus erster Ehe, namens Christina und Maria Ersingin zu. Erstere heiratet am 17. Jenner 1737 den Wittiber Hans Georg Angelin von Ummendorf. Ihr Stiefvater Anthoni Clos bestand unterem 10. April 1728 auch den Lehenhof seines Vorfahren in der Ehe um 400 fl., auf dem am 22. Februar 1734 seine zweite Frau Elisabetha Weckherlin, Johannes Weckerherlins sel. von Metternberg, hochgräfl. Stadionisch. Herrschaft Warthausen, nachgelassene Tochter einzog. Außer den bereits oben genannten zwei Kindern ihrer Vorgängerin aus deren erster Ehe trat sie noch aus deren zweitern Ehe die Kinder Matheis Cloß und Anna Maria Cloßin an. Nach kurzer Frist sah sich Anthoni Cloß durch das Ableben seiner zweiten Frau am 15. Juni 1737 zu einer dritten Ehe gezwungen mit Justina Gaisserin, Johannes Gaisers sel. von Winterreute und Anna Gaisserin, geborene Boscher, ehelichen Tochter. Der Hochzeiter, dessen Beistand Mattheis Wieland war, brachte von seiner zweiten Frau zwei Kinder in die Ehe, nämlich Johannes Cloß und Theresia Cloßin. Die Beistände der Hochzeiterin waren Johannes Boscher von Ummendorf, Joseph Boscher von Reichenbach, Johannes Zünser vom Winckhel und Hans Jerg Gaisser von Winterreute.

Am 20. Juni 1765 heiratete der Sohn Joseph Claus des Anton Claus die Catharina Schmidin von Ummendorf. Ein anderer Sohn erwirbt den Hof des Alois Wächer zu Häusern und führt darauf laut Heiratsabrede vom 6. März 1771 Justina Weberin von Reemoos, Rhs. Gottshaus Ochsenhausen. Herrschaft, eine Tochter Jacobs Webers von da, heim. Außer der Erwähnung von Geschwistern ihrerseits sind als Beiständer Hans Jerg Boscher von Ummendorf und Xaver Müller, Bürger und Gastwirt von Biberach, angeführt, während auf seiner Seite Michael Wieland von Hagenbuch und Josef Clos von Ummendorf als Beiständer genannt sind.

Ob eine Francisca Cloosin, die unterm 13. Juni 1771 Georg Daiber von Mittelbuch heiratete, hierher gehört, wäre noch zu ermitteln. Von den weiteren Kindern des Anton Cloß ehelichte am 6. November 1771 Jacob Cloß die Tochter des fürstl. Stift. Buchau. Unteranen Doblers von Eichen, namens Maria Verena Doblerin, als deren Zeugen zu nennen sind: Johannes Maichler, Schultheiß von Eichen, Michael Dobler von Birkendorf und Franz Joseph Dobler von Mittelbiberach. Von seiner Seite sind bei der Heiratsabrede anwesend: Michael Wieland, Joseph Cloß und Balthasar Rodi, Staigbauer von Biberach. Erwähnt sind ferner zwei noch ledige Brüder von dem Hochzeiter; die verstorbene Mutter hatte ein Leibgeding von Hs. Jerg Cloßschem Hof.

Wahrscheinlich gehört auch ein Anton Cloß hierher, der am 31. März 1785 die Kramersche Witwe M. Anna Botzenhartin von Reinstetten heiratete.

An Stelle seines Vaters besteht am 6. November 1771 Jacobf Cloß den von diesem heimgeschlagenen Hof gegen 586 fl. Handlohn; die 12 Wagendienste wurden zu je 17 kr. 1 hlr. angeschlagen. – 1783 bekommt der Hof den Namen „Pfau“.

Ihm folgte am 14. März 1804 Johannes Georg Kloos, der 90 fl. Handlohn zu bezahlen hatte. Am 14. Mai 1830 wird seiner Witwe gestattet, gegen Zahlung eines Sitzgeldes in Höhe von 110 fl. 18 kr. fortzuhausen bis zur Entlassung ihres ältesten Sohnes aus Militärdiensten. Am 9. November (1635, eher ein Druckfehler…) 1835 hat das Gut der Sohn Joseph Anton Cloos um 900 fl. Bestanden.


Hof 6-8

Als nachweisbarer erster Inhaber dieses Anwesens erscheint in dem Gültbuch von 1500 Crista. Scheffolt, der die gleichen Abgaben wie die übrigen 3 Mitgemeinder zu entrichten hatte. Er wird um 1508 gestorben sein, denn mit diesem Jahr ist seine Wittib als Trägerin des Lehens eingetragen und dann von 1512 an seine Kinder, auf die 1514 Hans Jecklin mit 65 Guldin Handlohn folgte. Dieser hatte nach dem Steuerregister von 1542 in ainer Summa 274 Guldin und geit zestür 1 Guldin 7 gr. 1 kr. 3 hlr., für seine Ehehalten 3 gros. 2 kr.. Im Jahr 1545 ist seine Steuer 2 Ib. 8 ß. 2 hlr. und für seine Ehehalten 5 gr.; im nächsten Jahr 2 fl. 14 gr. 2 kr., für seine Ehehalten 3 gr. 1 kr. 1558 geit er Steur 18 lb. 7 ß, außer der Statsteuer; dazu ist bemerkt „und ihm sein gelegne Gieter alle angeschlagenn insonderheit ist im das Boflitz umb 600 Guldin angeschlagen, hat von jedem Pfund 4 hlr Stair gebenn". Am 13. Februar 1570 besteht Hans Jäcklin Jung den Hof und das Gut um 300 fl. Handlohn. Das Heugeld ist auf 15 lbh. und die sonstigen Abgaben um 8 Dienste und 1 Wahlbaum erhöht worden. Ihm folgt am 30. Jan. 1582 Lienhart Kürn, der 260 fl. Handlohn zu bezahlen hatte. Ein Sohn von ihm dürfte jener Hanns Kiern von Hagenbuch gewesen sein, der sich nach Heiratsabreden am 10. Mai 1630 mit Anna, Peter Egins seligen Tochter von Attenweiler versprechen hatte, nachdem er am 29. April des gleichen Jahres den Hof des Georg Gremblins daselbst, der wegen der katholischen Religion von dort weggezogen war, bestanden hatte. Das Anwesen ging aber bereits am letzten Dezember 1636 an Catharina Gremlerin von Gutershofen über, nachdem es durch flüchtig gesetzten Fuß des Kiern, als der seinen Vorfahren Georgen Gremblirı hievor entleibt, ledig geworden war. Dieser Vorfall dürfte in der Biberacher Spitalpflege keine besondere Freude gemacht haben, denn unter „Gemein Ußgeben“ ist im Gültbuch von 1629 eingetragen, daß Hanß Braunen, Amman zu Ingerkingen, Hanß Kürnen zu Attenweiler und Hanß Stolzen zu Bergerhausen vf ihre Hochzeiten verehrt worden waren 12 lb. 10 ß. 10 hlr. Bei Kürns Nachfolger auf dem Hagenbucher Hof namens Hans Schneider von Reichenbach am 27. Dezember 1617 beträgt das Handlohn 340 fl.. An Diensten ist er mit 12 fl. Beschwert, außerdem hatte er 3 lb. 10 ß. Fleischgeld zu entrichten. Schneider dürfte um 1635 gestorben sein, denn in diesem Jahr wird der Hof als „ledig“ bezeichnet und am 25. Januar des darauffolgenden Jahres (1636) wird mit seiner Wittib abgerechnet. - 1636 am 25. Januar übernimmt Georg Claß von Mettenberg das Anwesen seines Vorfahren sel. um 180 fl. Handlohn. Die Geldbeträge der zu entrichtenden Gülten sind infolge der Währungsumstellung wie folgt festgesetzt worden: Heugeld 8 fl. 34 kr. 2 hlr., Weglösin 34 kr. 2 h., Fleischgeld 2 fl.

Nach seinem Tode zieht am 14. November 1644 Andreas Mangler von Ingoldingen auf dem Hof. Er giebt bei diesen bescherlichen Kriegsanlagen und Zeiten und weil das Gut erst vor wenig Jahren vom Vorfahr auch bestanden und der Erschaz bezahlt worden ist. diesmalen für Handlohn ein Roß, so ein grauer Schimmel und ungefähr 8jährif, dazu an Geld 50 fl. - Am 19. März 1652 hat Mangler dieses Anwesen wieder übernommen, nachdem er den von Heggenberger 1649 angenommenen Hof oder Haus und Stadel mit Mund und Hand wieder abgetreten und übergeben hatte. Wie ein Eintrag im Gültbuch vom 15. Februar 1653 besagt, scheint es der Hospitalverwaltung trotz des Angebots an Geld und Holz-Hilfsmitteln, auch reichlichem Zuspruch nicht gelungen zu sein, Mangler zu bewegen, das abgebrannte Haus samt Stadel wieder aufzubauen und als seinen Bestand in hergebrachter Weise zu betrachten, vielmehr gab Mangler den Hof im Beisein von Georg Zell von Rindenmoos auf. Die Reue ließ aber nicht lange auf sich warten. Denn schon 2 Tage später, am 15. Februar, erschien er mit Georg Zell, des Innern Rats und Almosenpflegers in Biberach, und seinem Bruder Christian Mangler von Ingoldingen aui der Amtung und ba,. ihn wieder in seinen getroffenen Bestand eintreten zu lassen. Dieses wurde ihm auch bewilligt unter der Voraussetzung, daß er Haus und Stadel wieder aufbaue. Die Güit für ein Jahr solle ihm nachgesehen und was von den Spitalpflegern weiter versprochen, gehalten werden. Mangler verdiente ein Teil seiner Gülten durch Weinfuhren von Markdorf. wo das Biberacher Spital ebenfalls begütert war. Er scheint gegen Ende des Jahres 1658 gestorben zu sein, denn nach einem Eintrag im Gültbuch zahlte am 14. Dezember seine Wittwe an den Handlohn ab. Sie trieb den Hof zunächst auch weiter um, bis am 5. Mai 1663 Georg Claß von Hagenbuch seines Stiefvaters um 400 fl. Handlohn besteht. Auch er befaßte sich mit Weinfuhren. Ueber seine Familie ist folgendes bekannt: Am 29. Mai 1663 verheiratete er sich mit Anna Marla Küenerin, Georgen Küeners von Rißegg ehelichen Tochter. Von ihren Kinder nimmt die Tochter Ursula Clasin am 18. Juni 1683 einen Hans Zell von Rindenmoos zum Mann. Bei der Heiratsabrede sind anwesend außer den beiden Hochzeitsleuten der Bruder des Hochzeiters Michael Zell und seine beiden Schwäger Michel Harder von Rindenmoos und Johannes .Jeckhlin aus der Dautenmühle, außerdem Herr Christoph Leistenschneid., Hochfreiherrl. Mittelbiberach. Amtsschreiber; von ihrer Seite ist ihr Vater und Georg Küener von Rißegg genannt. - Der vorstehend genannte Michel Harder nimmt nach dem Ableben seiner ehelichen Hausfrau Catharina Zellin, am 9. Februar 1686 Marla Clasin zur Frau.

Aus der ersten Ehe ihres Mannes sind zwei Söhnlein, namens Georg und Johannes Harder vorhanden. Der Hochzeiterin Beiständer waren ihr Vater Georg Clos, Georg Kiener von Rißegg und .Iohannes Zell von Rindenmoos, während Bartle …, Gerichtsammann von Mittelbiberach, Jacob Mohr von Rißegg und Martin Gaißer von Ingoldingen dem Hochzeiter beistanden. - Sodann geht aus einem Gültbucheintrag von 1701 hervor, daß Georg Cloß für seine Söhnin Elisabetha Geißerin von Ingoldingen 4 fl. (wohl für Zuzugserlaubnis, da aus einem fremden Herrschaftsgebiet) zu zahlen hatte. Diese, eine Tochter des Jacob GeiBer's und der Margaretha Fürderin zu Ingoldingen, hatte den Sohn Jacob Claus des Georg Clausen am 11. Oktober 1701 geheiratet.

Die Heiratsabrede wurde abgeschlossen im Beisein der Eltern des Hochzeiters und seiner beiden Brüder Hans Peter, Kreuzwirt in Biberach, und Georg, Baumwirt in Waldsee, auch Martin Geißer´s von Hagenbuch. Von ihrer Seite waren die Eltern, sodann Martin Geißer, des Vaters Bruder, und Bernhard Fürderer. beide von Ingoldingen, dabei. - Am 27. Oktober 1706 folgte nach dem Ableben des Vaters der Sohn Jacob Cloß auf dem Hofgut, für das er 430 fl. Handlohn entrichten mußte. Das Heugeld wurde bei sonst gleichbleibenden Abgaben auf 6 fl. 51 kr. 3 hlr. festgesetzt; außerdem kam 1 Wahlbaum hinzu. Jacob Cloß führte nach Absterben seiner ersten Hausfrau, der schon erwähnten Maria Elisabetha Geíßerin, am 22. Juni 1726 María Böhin von Rindenmoos. eine Tochter des verstorbenen Johann Ulrich Böhen daselbst heim. Von seiner ersten Frau waren folgende Kinder da: Anthoni, Maria, Francisca, Maria Anna, Theresia und Juliana, der Claß und die Cläßinen, für die deren Mutter sel. resp. Bruder und Schwager Frantz Gaißer von Ingoldingen und Michael Reus von Höfen bei Abfassung der Heiratsabrede anwesend waren. Der Hochzeiterin Beistände waren Martin Papelauer, Bürger und Hufschmied. allhier zu Biberach, und Jacob Schultheiß von Rindenmoos. - Am 9. Juli 1725 verheiratete sich Michael Claß, ehelicher Sohn von Jacob Claßen, mit Eva Burr von Höfen Barabein, Tochter des verstorbenen Hans Burrens daselbst. Als Geschwister der Hochzeiterin sind die Kinder Ursula, Jacob und Anna Burr genannt; der Hochzeiterin Zeugen waren ihr Stiefbruder Sebastian Pfender und Hans Pfender, Schultheiß, beide von Altheim, außerdem Jacob Burr von Rißegg, Christoph Reitter von Baltringen und Johannes Hoz. Für ihn zeugten Michael Reuß von Höfen und Martin Gaißer von Hagenbuch. - Sodann heiratete von den obengenannten Kindern Francisca Claß am 16. August 1727 Jacob Rapp von Hittisweiler oder Rappenhof, des verstorbenen Bartolome Rappen daselbst nachgelasssenen ehelichen Sohn. Erwähnt ist in der Heiratsabrede die Mutter des Hochzeiters Anna Angelin und ihr Tochtermann Jacob Hagel von Aepfingen, auch 3 jüngere Brüder desselben, nämlich Mattheis, Christoph und Dionysio Rapp, sowie Johannes Rapp. Die Beiständer auf des Hochzeiters Seite waren sein Bruder Hans Rapp und sein Schwager, obengenannter Jacob Hagel; ihr dagegen standen bei ihr Bruder Michael Claß von Barabein. Nach des Vaters Jacob Claßen Tod übernahm am 23. März 1748 sein Sohn Hs. Jerg Claß den Hof um 550 fl. Handlohn, zu den seitherigen Bedingungen. Für den Wahlbaum wurde als Geldwert 20. kr. festgesetzt. Er heiratete am 26. Oktober 1748 Catharina Gaißerin von Winterreute, eine Tochter des verstorbenen Johannes Gaiser's daselbst.

Bei Uebernahme des Hofes hatte der Hochzeiter, von dem zwei Geschwister namens Johann und Elisabeth die Classen in der Heiratsabrede erwähnt sind, Schulden zu übernehmen bei Michael Cloß von Höfen, Anton Sohmidberger von Höfen, Antoni Cloß von Hagenbuch, Jacob Rappen's sel. von Höfen hinterlassenen Kindern, Mattheus Wieland von Hagenbuch, Hans Jerg Kiekopf von Biberach und Antoni Harder´s sel. Erben zu Häusern. - Seine Beistäncler waren Michael Cloß, Antoni Cloß und Mattheis Wieland alle von Hagenbuch, sowie Hans Jerg Kiekopf von Biberach; die ihrigen Joseph Gaißer von Winterreute, Johannes Zünser vom Winckhel, Joseph Caspar Reutter von Reichenbach. Anton Miller, Gerichtsammann von Fischbach. Am 28. September 1757 heiratete der Wittiber Hans Jerg Cloos abermals, und zwar Gertrudis Rodi von Reute, Joseph Bodens, hochfreyherrl. Ulm-Mittelbiberach. Herrschafts Untertanen daselbst eheliche Tochter. An Kinder aus erster Ehe des Cloos sind genannt: Anna. Marie, Hs. Jerg und Elisabetah Cloß und Cloßinen. Ihm standen bei Anton Cloß und Mattheus Wieland, beide von Hagenbuch; der Hochzeiterin dagegen: Barthle Wieland von Ahlen, Joseph GaiBer von Winterreute, Hs. Jerg Gaißer von Häusern und Georg Reutter von Mettenberg.

Von den Cloos´schen Kindern heiratete Anna Maria Closin am 14.-November 1772 Joseph Schuster von Mettenberg und Elisabetha Closin am 15. September 1774 den Wittiber Balthasar Kuhn von Ummendorf. der vorher mit Anna Maria Grimmin verheiratet gewesen war. Der Bruder? Johannes Clos ehelichte am 7. Oktober 1756 Verena Schöllhorn von Aichbühl (? Bruder Hofinhabers Hs. Jerg Clos). Am 7. Juni 1780 besteht nach dem kürzlich erfolgten Ableben seines Vaters Conrad Cloß den Lehenhof unter Beistand von Michael Wieland und Johannes Closen von Aichbühl, um 660 fl. Das Bestandsgeld ist deshalb so hoch bemessen worden, weil der Beständer erst 11 Jahre alt ist und folglich den Hof lange innhaben kann. Die 12 Wagendienste wurden mit je 1 fl. veranschlagt. -- Als Hofname war 1783 die .Bezeichnung „Adler“ vorgesehen. Conrad Cloß heiratete am 17. Mai 1786 Theresia Ackhermännin von Mettenberg, des Joh. Georg Ackermanns Rhs. gräfl. Stadion. Untertanen allda ehelichen Tochter. Der Heiratspakt wurde im Beisein des damaligen Gemeindepflegers Michael Wieland. abgeschlossen, mit u. a. Johannes Ege als ihr Beıständer und von seiner Seite sein Bruder Georg Clos, Weißkreuzwirt in Biberach.

Dem Zuge der Zelt folgend wurde der Hof am 9. November 1818 um 2200 fl. allodificiert. Von 1821--1831 war er im Besitz von Fidelis Hartmann, auf den die Brüder Johann und XaverPfänder folgten. Nach dem Primär-Kataster von 1829 besaß Xaver Pfänder das Haus 6, während Johannes Pfänder Besitzer von Haus 7 und 8 war.

Ein Haus 9 wird im Primär-Kataster von 1829 als Eigentum der Gemeinde bezeichnet und dürfte wohl das Hirtenhaus gewesen sein, für das 1719-1811 von vier Hagenbucher Untertanen jährlich 46 kr. bezahlt und 1 Henne, 2 Hühner nebst 60 Eiern entrichtet wurden. Es wurde 1954 abgebrochen, um einem Gerätehaus Platz zu machen.


Beisitzer

Außer den Hofinhabern sind währendder fraglichen Zeit noch folgende Personen als Bewohner Hagenbuchs (Beisitzer) genannt:

1545 Adam Scheffolt, der 15 kr. zu Steuer gibt. 1546 Galli Riter - ohne Betrag. 1686-88 Friedrich Reiser, der 45 kr. Beisitzgeld bezahlt und 2 Handienste zu leisten hatte. 1687-88 Gregorl Aichinger, gewester Corporal, in gleicher Weise. -

Nach der Heiratsabrede vom 11. Juli 1687 war Aichinger unter dem löbl. Marggräfl. Bareíth. Regiment gewesen und dermalen Hindersäß zu Hagenbuch. Er heiratete nach Absterben seiner Hausfrau Catharina Schwaigerin die Rosina Hindenlnagin aus Mittelberg im Allgew gebürtlg, Caspar Schneiders allhiesigen Musquetiers nachgelassene Wittib. Aus. seiner ersten Ehe waren zwei Söhne und eine Tochter vorhanden. Ein Jacob Schneider, der erwähnt wird, zu Similweiler dürfte ein Schwager der Hochzeiterin gewesen sein. 1695 bis 1701 zahlt ein Christa Rehm Beisitzgeld. 1697-1708 ist Christa Fleck aufgeführt, 1700-1732 Martin Seegmehl; von 1733-1736 seine Wittib, die nach Hofen gezogen sein soll. 1705--06 Christa Nagler.

1708 Leopolt Sautter, der 1711 weggezogen, 1714 aber wieder aufgeführt ist und dazu bemerkt, daß sein Weib am 14. Juni vor lhrem Abzug für ½ Jahre Sitzgeld für 1714 bezahlt hat. 1708--12 Jacob Rapp. 1712 Johannes Haas.1714-41 Johannes Enzler. 1720-22 Hans Jerg Leuggart. 1723 bis 24 Johannes Happel. 1734-36 Hans Jerg Baisch, der dann als Beisitzer in der Stadt aufgenommen wird. 1736 Hanns Eichler. 1737-40 Christian Stolz, Zimmermann, der nach Bergerhausen übersíedelte. 1743 Johannes Zleher, dann 1744 seine Wittib, die laut Vermerk 1746 in die Stadt hereingezogen ist. 1744-79 Joseph Holzmüller, der Ende des 1779sten Jahres starb Sein Sohn Konrad Holzmüller, als dessen Mutter Francisca Hofgärterin angegeben ist, heiratete am -4. Februar 1786 die Landvogtey. Wittib Helena Harzerin, nach Ableben ihres Ehewirts Michael Mayer´s von Gaísbeuren. In der Heiratsabrede wird Fidelis Wieland, Landvogtey. Wirt zu Gaisbeuren, und der Hochzeiterin Kinder aus erster Ehe namens Joseph, Antoni und Agatha die Mayer und Mayerin, erwähnt. 1745-46 Joseph Schmid, der 1747 in des Rot Rößlewirts Häusle vor dem Tor gezogen ist. 1747-54 Joseph Schedler. 1755-77 Johanes Kegler (Kögler). bei dessen Eintrag 1776 vermerkt ist: „in futurum Alters- und Gebrechllchkeits halber der Dienste exemt“. 1784--88 Christina Holzmüllerin, die später nicht weiter aufgeführt wird, weil sie geheiratet hatte. 1787 Ignace Schoen von Baltringen, Hirt. 1795 Katharian Reuschin, ledig, war auf Wohlverhalten angenommen worden, zog 1797 aber wieder weg.


Aus den „Heuraths-Abreden“ des Hospitalarchivs Zu Hof 5

Actum in der Spíthalamptung d. 10. Jan. Ao. 1698.

Jerg Ersing von Hagenbuch, Hannß Ersings sel. daselbst nachgelassener Ehelicher Sohn, will sich verheyrath. Mit Maria Schmied, Gottfrid Schmied sel. hinterlassen. Ehlich. Tochter v. Rlndemoß.

Diese bringt Ihm zu ein. recht Heyrathgut zu. neben einer angemachte behtstadt, Truhe und s. h. Khue an geldt 100 f. Irm Hochzeyter herentgegen überlaßt seine geliebte Mutter all ihr fahrendes, an aus- und ohnausgetroschen. Früchten, Samen im Feld, Roß, Vieh, schift und geschirr, doch dergestalt, daß Er nicht allein sein geschwistríg und zwahr Hanß und Matheß Ersing jedem 175 f., Maria, Magdalena, und Barbara noch eine angemachte Behtstadt Truh und s. v. Khue jeder 150 f. bey der khünlttigen Verheyrathung, oder wann Sie Es sonst brüchtiget weren, für ihren Vaterl. und Mütterl. Erbtheyl bezahlen, zue mahlen die zwey jüngere Geschwístrig bey dem Hof bis Sie tüchtig ihr stücklein brott zu gewinnen Erhalten, seine älteren Geschwistrige, aber wan Sie bey Ihme bleiben und dienen wurden, d. Lohn bezahlen, Sonderheytlich aber seiner lieben Mutter, neben einräumug einer eygnen Kamer, bethstadt und truhen, wie sein Tisch, Jährlich zu Ein. Lebenlengllchen Leibgeding geb. und reychen solle wie folgt

Rogg. 6 Vtl., Khern 1 m. 4 Vtl., Schmaltz 30 lb., an Geldt 4 f., Ayer 50, Geschwung. werkh 4 reyst., Saltz 2 (?). Von einem Rind ¼ oder für die Hellfte schwein. – Dabei weiters beliebet falls der Hochzeiter ohne Leiberben vor seiner Brauth sterben wurde, daß alsdann die Hochzeiterin neben ihr hereingebrachtes, noch soviel Erben solle, als des Hochzeiters Heyrath (Gut?) gewes. Der Hof aber auf sein müttlern Bruder Hans Ersing so Er anderst der Amptung gefallig kommen solle.

Actum die et anno ut supra. in Beywesen Georg Claßerı, Hans Egin, Martin Geyßers von Hagenbach, alls Beystand Hans Ersing sel. Witt. und beede invermeldte Hochzeytleyth, Joseph Lieber v. Rindenmos und Jacob Deglin v. Bürckhenhardt.

Eine Brücke zur Gegenwart

Durch Teilung, Um- und Neubauten sind in Hagenbach seit Errichtung des Primär-Katasters von 1829 aus vier Höfen mit insgesamt 8 Nummern inzwischen 14 Anwesen geworden.

Kataster Nr. 1 / 2, die heutigen Nummern 7 und 8 des Planes. Die erste hiervon kam von dem damaligen Besitzer Conrad Gaiser, der mit Maria Anna Ege verheiratet war, auf seinen Sohn Johann Georg Gaiser und (- verheiratet mit) Maria Anna Ströbele, dann auf den Enkel Konrad Gaiser und Maria Anna Glanzer, und von diesen durch Einheirat an Albert Rief und Karoline Gaiser, deren Schwester Maria Agatha Gaiser und Karl Aßfalg, Landwirt, Nr. 17 innehat. Nr. 8 erhielt ein anderer Sohn des oben genannten Conrad Gaiser/ Ege namens Alexander Gaiser und Elisabetha Wachter und ging dann an Anton Laub (1) und María Anna Kloos, (2) und Maria Theresia Schmid, weiterhin an deren Sohn Josef Anton Laub und Maria Anna Staible über.

Kataster Nr.3 / 4. Das Anwesen erwarb von dem Gutsverkäufer Josef Hagel aus Altheim Stephan Geray und Maria Anna Geismayer; ihnen folgte ihr Sohn Franz Joseph Geray und Sidonia Schmid, dann der Enkel Franz Xaver Geray und Magdalena Fischer, und diesen der jetzige Inhaber von Nr. 5 Franz Xaxer Geray, Bergbauer, und Maria Anna Maucher. Nr. 4 war ínzwischen an die Familie Gaismayer veräußert worden. Der jetzige Besitzer Johann Georg Gaismayer und Magdalena Schneider ist der Sohn von August Gaismayer und Josepha Frey, dieser ein Sohn von Johannes Gaismayer und Magdalena Gerster und ein Enkel von Bernhard Gaismayer und Maria Anna Ersing.

Kataster Nr. 5 -- heutige Nr. 6. Von Johann Georg Kloos (als „Jörgenbauer" in Elise Müllers „Talmühle" erwähnt) und M. Theresia Dobler ging der Hof zunächst an Josef Anton Cloos und Anna Maria Linder über, dann an Franz Xaver Cloos und Josepha Imhof, weiterhin an Benedict Thomas Cloos und Magdalena Gaiser, Franz Xaver Cloos und Kreszentia Mayer und schließlich an Benedict Cloos.

Kataster Nr. 6 / 8. Die Besitzerfolge der heutigen Nr. 1 ist: Franz Xaver Pfänder und Josefa Aschenbrenner; Johann Martin Pfänder und Maria Genoveva Pfänder; Johann Martin Pfänder und Kreszenz Winter und endlich Anton Pfänder als sogenannter Neubauer. Für die heutige Nr. 2 gilt folgende Reihenfolge: Johann Pfänder und Maria Anna Cloos; Josef Anton Pfänder und Juliana Boscher; Johannes Pfänder und María Anna Gaiser; Vincenz Pfänder und Theresia Lerner und schließlich Josef Ulrich Pfänder und Josefine Romer, Lentzebauer genannt. Hierzu gehört die heutige Nr. 3, die zeitweilig Wirtschaft war, deren Gerechtsame auf Nr. 12 übertragen wurde. Im Jahre 1930 bewohnte das Haus Maria Agatha Pfänder, eine Tochter des obigen Johannes Pfänder/Gaiser; dann diente es Theresia Pfänder, geb. Lerner, als Witwensitz. Nr. 4/2 ist im Besitz der Familie Gronmayer.

Von den Neubauten wurde die Nr. 13 für den Schwiegersohn des oben genannten Josef Anton Pfänder/Broscher, Franz Joseph Mayer und Maria Genoveva Pfänder erbaut, deren Nachfolger ihr Sohn Josef Anton Mayer, der sog. Sonnenbauer, und Maria Kaduff ist. Nr. 15 war 1930 im Besitz der Witwe des Johann Martin Pfänders. Kreszenz, geb Winter; ihr folgte ihr Sohn Karl Pfänder, Landwirt.

Auf Nr. 12 betrieb ein Sohn von Josef Anton Cloos/Linder (siehe unter Nr. 6), Augustin Cloos und Susanna Straub eine Käserei, wozu ein Nachfolger die Wirtschafts-Gerechtsame von Nr. 3 erwarb. Nachmals gelangte die Käserei und Wirtschaft zum „Hirschen“ in den Besitz von Josepf Kaduff und Theresia Henle.

Nr. 11 war lange Zeit im Besitz der Nachkommen des Johann Michael Wieland und Ursula Sauter, die den Hof Kataster Nr. 3 / 4 besessen hatten. Ueber Josef Anton Wieland, Maurer, und Theresia Hutz gelangte das Anwesen an Johann Georg Wieland, Schuhmacher, und Kreszentia Schedler, dann an Josef Wieland und Margaretha Bösch und endlich an Franz Anton Wieland, Landwirt, und Anna Aloisia Waltner. Nach dessen Tod kam Xaver Schad, Landwirt, auf das Anwesen.

Nr. 10 gehörte 1930 dem Landwirt Marlin Schmid und Franziska Maucher und ist noch im Besitz der Witwe und ihres Sohnes Martin Schmid, Schuhmacher.

Anm.: lb. = Pfund; sh. = Schilling

Quellen: Die Gültbücher und Heiratsprotokolle im Archiv des Biberacher Hospitals. Die Adreßbücher der Stadt Biberach von 1930, 1936 und 1949.


Quellen der Abschrift

Der Rechteträger ist die Gesellschaft für Heimatpflege in Stadt und Kreis Biberach e.V. und mit deren Zustimmung hier veröffentlicht.





Collaboration


Comments

Leave a message for others who see this profile.
There are no comments yet.
Login to post a comment.