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Letter from Franz Xaver Guth of 14 September 1853

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Date: 14 Sep 1853 [unknown]
Location: Shippenville, Clarion, Pennsylvania, United Statesmap
Surname/tag: Guth
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This is the seventh letter in a collection of letters of Franz Xaver and Leopold Guth. There is the fourth letter written by Franz Xaver Guth from Shippenville in Clarion County, Pennsylvania.

After giving a short update on his child Charles Borromäus and his business doing well, he refers to a letter he apparently had received from home about his family not doing so economically well. Franz Xaver then again urges his parents to sell everything and come over and describes potential scenarios how living for them in the US could look like and how much easier it would be for them.

Transcript

page 1
Shippenville September 14 /1853.
Lieber Vater und liebe Mutter u Geschwister!
Euren lieben Brief an mein Bruder habe ich auch gelesen und darin erfahren
daß Ihr alle noch am Leben seid. Was mich und Familie anbelangt so
erfreuen wir uns der besten Gesundheit, unser kleiner Carolus Borromäus
nun 13 Monate alt wächst stark und ist recht munter, mitunder wohl auch recht
böse, die Geschäfte gehen zimlich gut und ich befinde mich recht wohl dabei. Desto
mehr schmerzt es mich aber wie ich aus eurem Briefe vernommen habe daß die
Zeiten bey Euch immer schlechter werden, die Geschäfte weniger, der Verdienst
kleiner, die Lebensmittel dagegen hoch und immer höher und daß man
kaum etwas bekommen kann wenn man das Geld in der Hand hat. Da kann
ich mir wohl vorstellen wie ihr euch lieber Vater müßt abmühen just um
den nöthigen Lebensunterhalt zu machen, wie ihr müßt die Kreze[1] Berg auf
und Berg ab tragen. Da denke ich wohl viehl mal es wäre besser wenn ihr
in Amerika wäret, wenn ihr so arbeiten und Euch bemühen wolt wie in Teutschland
so könt ihr hier ein besseres und sorgenfreieres Leben machen. Verkaufet
in Gottesnammen alles wenn ihr könnt und kommt nächstes Jahr herein nach
Amerika, man kann dann schon sehen was zu machen ist. Ihr könt for eine
Weile in einem Hause wohnen, und dann kann man ausfinden was zum
besten für Euch wäre. Mein Rath gienge dahin daß Ihr euch mehr
westlich eine gute Bauerei kaufet, welche in gutem Zustande ist und da
köntet Ihr sorgenfrei und unabhängig leben, es würde Euch wohl ein
par Jahre unkomod[2] vorkommen bis Ihr alles gewöhnet seid, allein
Ihr werdet nicht mehr zurükverlangen, denn hier seid ihr ein unabhängiger
Mann, könnt alles selbst pflanzen habt immer Kühe Rindfieh u Schweine
und braucht nicht die Hälfte Zeit arbeiten, denn hier wird alles leichter
geschaft auf dem Felde man macht sich nicht so viel Mühle, es gedeiht doch
[margin] Wenn ihr kommt müßt ihr mir ein kleines messingenes Drehstuhl mitbringen.
page 2
[first row is missing on the copy]
werden. der Daniel könnte schon recht viel helfen auf dem Felde
ich habe selbst im Sinne später einmal eine Bauerei zu kaufen,
in den westlichen Staaten von Indiana, Illinois oder Iowa. Den[n]
dort ist viel besseres Land als in Pensylvanien. Wenn es der
Fall wäre daß Euch das Bauern nicht gefallen würde, so könte
ihr lieber Vater sonst etwas anfangen oder ihr konnt mit
Uhren repariren euer Leben machen je nachdem es Euch gefällt
Ich glaube jedenfalls daß es besser wäre wenn ihr herein kömmet
den wer weißt wie es in Teutschland noch gehen mag, ihr köntet
noch recht leicht in Armuth gerathen und Noth leiden, wie die
Umstände jetzt sind in Europa so darf man sich nichts gutes
profezeihen. Machet alles zu Gelde und lasset nichts zurük denn
man kann sich unmöglich ohne viele Schwierigkeiten Geld nachschiken
lassen. Wenn mein Schwager der Eduard nicht fertig kann werden,
bis Frühjahr zum Mitgehen so kann er später nachkommen, es
wäre aber jedenfalls besser wenn ihr köntet miteinander gehen.
In der Hoffnung daß ich Euch liebe Eltern und Geschwister
bald recht bald [sic!] wieder sehe schließe ich meine paar Zeilen
und grüße euch alle auf das Herzlichste
Euer Sohn
Francis Xaver Guth
auch Grüße von meiner Frau und Carl
Auch viele Grüße an alle meine alten Bekanten besonders mein
Busenfreund Xaver Falk Weber Alt Felsen Paptist Nagler Sepp
Schumacher Sepp, Hippenhansjerg  Schneider Michel u Familie
überhaupt allen ich kann nicht alle beym Namen nennen
good bye
[margin] ein Gruß an mein Schwager und Genofefa.

Research notes

He talks about inflation in Baden and bad circumstances in Europa

  • todo: find out and describe, what he is referring to

The family should come over in one round, but in case his brother-in-law Eduard Wangler cannot be done (?) until spring 1854, he should come later.

  • what occupied him?

The greetings section contains people already mentioned in the letters of 13 January 1850 and 1 August 1847. For the first time in his surviving letters, he assigns a first name to the person, that previously only went by the name Falk (maybe in connection with "Weber Alt"?). More details about these people are hopefully to be found at the list containing friends of Franz Xaver Guth.





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