Date:
20 Jul 1878
[unknown]
Location: Clarion, Clarion, Pennsylvania, United States
Surname/tag: Guth
Location: Clarion, Clarion, Pennsylvania, United States

Surname/tag: Guth
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see Letters of Franz Xaver and Leopold Guth
Transcript
- Clarion July 20/78
- Lieber Bruder Daniel,
- Dein letzes Schreiben
- vom 23 April haben wir richtig erhalten und
- daraus ersehen das du schon einige Wochen
- krank lagst, auch nicht mit Unrecht machst
- du uns Vorwürfe das unsere Herzen so
- kalt indem wir dir schon so lange nicht
- mehr geschrieben, die einzige Entschuldigung
- die ich machen könnte ist die: das nemlich
- ich auf mein Bruder und mein Bruder auf
- mich wartete um den Brief zu schreiben
- und so vergieng die Zeit und du bekamst
- keinen Brief_. Ich will mich aber in
- Zukunft befleißen1 diesen Fehler nicht mehr
- zu begehen und dir keine Ursache mehr zu
- geben dich zu beklagen über unsere
- kalten Herzen. Lieber Bruder es schmerzte
- mich zu wissen das es dir immer schlechter
- geht und das du besonders krank danieder
- lagst, es scheint bei dir geht das Sprichwort
- in Erfüllung “Wenn2 Gott lieb hat den
- züchtigt Er„ jedenfalls mußt du //
- das Kreutz das dir der liebe Herrgott
- auferlegt mit Geduld u Sanftmuth
- ertragen, Er wird schon wissen was zu
- deinem Besten ist_
- Was meine Familie anbelangt so
- sind wir Gott sei Dank alle gesund.
- Mein Sohn Karl ist jetzt nach Brookville
- gezogen, welches eine Amtsstatd und ungefehr
- 6 Stunden von hier entfernt ist, er hat auch
- schon ein junger Sohn. Meine
- Tochter Mary verehlichte Reid hat schon
- 3 Kinder nämlich 2 Buben und ein Madchen
- Meine Tochter Philomena ist auch seit
- einem Jahr verheirathet mit einem
- Aloyisius Heinrich, er hält gegenwartig
- einen Stiefel und SchueLaden_
- Mein Sohn Edward arbeitet für mich
- im Taschenuhrmacher Geschäft. Meine
- übrigen Töchter nemlich Josephina
- Anna Klara und Ida sind alle
- by mir, die Ida geht noch in die
- Schuhle, die Klara will ein Klosterfrau
- werden, und ist gegenwärtig in der Stadt Erie
- auf Besuch im Kloster der Benediktinerinnen //
- die Geschäften gehen hier gegenwärtig
- sehr schlecht, es ist eine allgemeine Geschäfts=
- Stokung in ganz Nord Amerika alle
- Geschafte liegen darnieder und wenn
- es nicht bald besser wird so wird noch
- mancher in das Gras beißen nemlich
- Bankerot werden _ wer also im Geschäft
- noch Schulden hat ist der Gefahr aus=
- gesetzt daß er aufbrechen kann, denn
- man kann fast unmöglich etwas verkaufen
- und da wird das Sprichwort wahr “ wer
- stehe sehe zu das er nicht falle„ das
- einzige Gute noch in dieser harten Zeit
- ist, das die Lebensmittel so zimlich wohlfeil
- sind. Es sind gegenwartig Tausende
- von Arbeitern in den Stadten welche
- außer Arbeit sind3 und wo das noch hinaus
- will weiß der liebe Gott_ Es wäre also
- in dieser Zeit nicht rathsam auszuwandern
- nach NordAmerika wenn man keine Mittel
- hat, wenn aber jemand Geld hat und kann
- gleich nach dem Westen ziehen und eine
- Farm kaufen der thut wohl daran, denn
- in ein paar Jahren wäre er ein unabhäniger Mann //
- Nun auch Etwas in kirchlicher Hinsicht_
- Unsere katholische Gemeinde hier in Clarion
- hat jetzt einen standigen Pfarrer, welcher
- sehr eifrig ist und teutsch und English spricht
- wir haben jetzt jeden Sontag Gottesdienst
- und auch an Werktagen Messe_ auch haben
- wir eine katholische Schule welche geleitet
- wird von 2 Benediktiner Schwestern, und
- eine andere Benediktiner Schwester gibt Untericht
- in Musik und Piano, wir haben nun eine
- gute Schule und sind sehr zufrieden.
- Clarion hat jetzt auch eine Eisenbahn
- und wenn du einmal nach Amerika komst
- so kanst du auf Eisenbahn fahren bis Clarion.
- Lieber Bruder, das Portrait von dir
- wie auch Frau Gemahlin u Kinder habe
- ich richtig erhalten von Peter Kaltenbach_
- ich habe das Bild einrahmen lassen und
- eß hängt nun in meinem schönsten Zimmer
- Ich will nun schließen und hoffe das
- dich dieser Brief in bester Gesundheit wieder
- antreffen wird, Tausend Grüße an dich und
- Frau u Kinder von deinem Bruder
- F. X. Guth
- N. B. Auch viel Grüße von meiner
- Frau und Kindern
- [Randzeilen]
- auch einen schönen Gruß von Andreas Ditz
- Grüße mir bitte auch alle Bekannten___
Acknowledgements
- Hans-Jürgen Wehrle for providing the document copies and some transcriptions
- Eva Gawlik-Sutter for transcription and everything else
Sources
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