Location: Clarion, Clarion, Pennsylvania, United States
Surname/tag: Guth
This piece of the letters of Franz Xaver and Leopold Guth was written by Franz Xaver Guth in 1865, after he had written four letters in 1862.
The letter was caused by a letter from Eduard Wangler, the husband of Franz Xaver's and Leopold's sister Genofefa, who had informed them about her death. Franz Xaver mourns his sister and tells Eduard to have faith in God.
Since he apparently didn't receive a reply to his last letter from December 1862, he was wondering if the power of attorney him and his brother had included, did even arrive or if it might have been lost by the consulate in Philadelphia, which was meant to confirm it.
Franz Xaver reports that he has bought 10 acres land which uses for cattle at the moment and that he had another child named Klara. The Clarion area is very excited about oil discovered there, which leads to land prices at Clarion River exploding. Xaver also tells that the general infrastructure of Clarion city got better and that they now have a telegraph, a national bank and might receive a railway line as well in summer.
While Franz Xaver hopes for the war to end soon (South loses one city after another, soon the North might win their capital Richmond), he is worried about a draft for 300.000 soldiers, which might happen soon. In case his name is drafted and he would not want to go, he would need to provide a man to go for him, Those men, he says, are not that easy to find.
Contents |
Transcript
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- Clarion Februar 27th 1865.
- Liebe Mutter, Bruder, Schwester u Schwager!
- Schon lange haben wir einen Brief erwartet von
- Euch und endlich erhielten wir einen von unserm Schwager
- worin er uns meldet daß unsere Schwester Genofefa
- letzes Jahr im Dezember gestorben sei. Es hat mich schmerzlich
- überrascht. Es sind nun keine 3 Jahre seitdem ich persönlich
- Abschied von Ihr genomen habe und ich hätte mir es imTraume
- nicht einfallen lassen das schon nach einer so kurzen Zeit
- sie abgerufen werden würde, allein Gottes Rathschläge
- sind unergründlich, und wir haben uns in seinen heiligen
- Willen zu fügen, deßwegen soll es auch der Eduard
- nicht so hart nehmen, der liebe Gott wird schon wieder
- helfen und die Wunde heilen die er geschlagen hat.
- auch bleibt uns immer der Trost das Wiedersehen im Jenseits
- bethen wir also recht oft für Sie wie auch für den Vater selig.
- Gelobt sei Jeses Christus.
- Und nun möchte ich auch wissen
- warum Ihr so lange nicht geschireben habt, und warum Ihr
- keine Antwort auf die Vollmacht die wir Euch hinaus geschikt habt
- gegeben habet. oder habt Ihr die Vollmacht nicht erhalten?
- wir haben die Vollmacht von hier nach Philadelphia geschikt
- zum Consul zum beglaubigen und fortzuschiken, und wenn
- Sie nicht angekomen ist es wirklich nicht unsere Schuld, wenn
- Ihr also wieder schreibet so schreibt mir ob Ihr die Vollmacht
- an Eduard erhalten habet oder nicht.
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- Was meine Familien Angelegenheiten anbelangt so sind
- wir Gott sei dank gesund und wohl, und die Familie hat sich
- auch wieder um eins vermehrt nemlich um eine kleine Klara
- welche jetzt ungefehr 2 Monate alt ist und ein recht liebes Kind ist.
- Ich und mein Bruder sind nicht mehr in Compagnie seit
- letzen November, jeder arbeitet nun vor sich selbst und haltet
- sein eigenes Geschäft. Ich habe mir nun auch 10 Aker Land
- gekauft ganz nah bey der Stadt, welches ich einsweilen für
- für eine Viehweide benuze. Es ist gegenwärtig eine große Auf=
- regung von wegen dem Öhl das tief unter dem Boden gefunden
- wird, das Land wird überall und besonders im Klarionflusse
- entlang zu sehr hohen Preisen aufgekauft, ein Bauerei was
- früher keine 500 Dollar gebracht hätte wird nun von
- 5 bis zu 10 Tausend Dollar verkauft, schon über ein Duzend
- Dampfmaschinen sind im Gange an verschieden Pplätzen
- am Clarionflusse um nach Öhl zu bohren, und ich glaube
- man findet das Ohl hier auch nur das man einige 100 Fuß weit
- hinunter muß bohren, als man das Öhl bekomt in Oil Creek.
- einige Geologen behaupten sogar das[s] Klarion County
- der Mittelpunkt des Öhles sei, in dem Fall daß das Ohl
- gefunden wird und in hinreichender Menge in Clarion County, so gibt
- es eine ganze Umwandlung in Allem hier, das Grundeigenthum
- ist schon und wird dann um das 10 fache steigen im Werthe
- und alle andern Sachen in gleichem Verhaltniß. und mancher
- der jetzt noch arm ist wird über Nacht reich werden.
- Ihr könnt Euch gar keinen Begriff machen wie viel Geld
- in dem Öhl betrieben wird. es sind über 300 Millionen Dollar
- es überbietet Californien mit seinem Goldreichthum.
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- Die Stadt Clarion hat sich seit kurzer Zeit auch verbessert.
- Wir haben nun einen Telegraphen wie auch eine National Bank
- hier und eine Eisenbahn wird auch gebaut so heißt es bis
- nächsten Somer natürlich alles auf das Öhl hin. Wenn
- nur der Krieg einmal zu Ende geht und allem Anschein
- nach geht er bald zu Ende, den die Rebellen verlieren
- eine Stadt um die andere, und bald werden wir auch Ihre
- Hauptstadt Richmond haben, die Sklaverei ist nun in
- den ganzen Vereinigten Staaten von Nordamerika
- aufgehoben worden durch ein Gesetz. Wie es mit dem
- Kriege aussieht und geht könnt Ihr selbst lesen in
- den Zeitungen die Ich Euch wieder schiken werde.
- In einigen Tagen ist auch wieder eine Ziehung für
- 300.000 frische Soldaten und dan könnte es der Fall
- sein das mich das Loos auch treffen möchte, und wenn ich dann
- nicht selbst gehen wollte so müßte ich einen Mann stellen, und
- diese sind so leicht nicht zu bekommen.
- Und nun muß ich mein Brief bald schließen ich hoffe
- also das Euch alle und besonders die Liebe Mutter dieser Brief
- in voller Gesundheit antreffen möge, auch hoffe ich das Ihr
- bald wieder und recht oft schreibet auch braucht Ihr nicht zu warten
- bis wieder eine Antwort zurük ist von uns sondern schreibet jedenfalls.
- Schreibet mir auch was alle meine alten Kameraden machen
- besonders Xaver Falk, Schuhsep, Hippenhansjörg, Felsen paptist
- Weber alt p. p. Auch möchte ich wissen, ob Herr Lehrer Blank
- noch in Simonswald ist, und ob der Vikari auch noch bei
- Euch ist. uberhaupt schreibet alle Neuekeiten die Ihr wißt
- und auch wie es Euch jetzt geht, und wie Ihr das Geschäft treibt
- und ob Daniel noch Lust hat nach America.
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- Und nun grüßtet mir alle meine alten Bekanten und
- Freunde, besonders aber Xaver Falk, wie auch sein Mutter
- Schuhsep u Familie u die Schuhmacheri, ist Sie noch so zittrig
- und krank? Ferner Hippenhansjörk u Familie, Hafnersep u Familie
- den Mühle Heinrich u Familie, der Felsenpaptist u Familie
- der Weberalt u Schwestern, Herr Baumer u Frau unter der Linde,
- den Schneider Michel u. Maria. in Haslach den Röschbauer
- den Emeler, wie alle die nach mir fragen, auch Herrn Lehrer
- Blank wenn er noch in Simonswald ist, und ich werde Ihm etwas
- Musik schiken, ebenso einen schönen Gruß an Herrn Vikari
- sein Name ist mir entfallen. Uberhaupt grüßet mir alle
- die nach mir fragen.
- Und nun grüße ich Euch liebe Mutter
- und dich lieben Bruder, und dich liebe Schwester, wie auch
- Schwager Eduard viel tausendmahl und verbleibe bis
- in den Tod Euer getreuer Sohn u Bruder
- Francis Xaver Guth.
- Auch viele Grüße von meiner Frau u Kindern.
- N. B. Es nimt mich auch wunder of Peter Kaltenbach wirklich
- nach Hause gekomen ist, ich habe einmal gehort das er
- wollte nach Hause reisen.
Research notes
After the letters from 17 August and 14 December 1862 this is the third letter about the power of attorney (Vollmacht) the Guth brothers were supposed to send. In his letter it is revealed, that it has something to do with Eduard Wangler. Since it was a topic already, when Genofefa Guth was still alive, it is probably not about her, but more likely about their father Anton Guth, who had died in April 1862.
With asking if teacher Blank (Lehrer Blank) and Mr. Vikari are still in Simonswald, he refers to two people, he had mentioned before in his letter of 13 March 1862.
Like usual he also sends his regards to some of his friends he regulary mentions.
Apart from "den Mühle Heinrich u Familie", also "Herr Baumer u Frau unter der Linde" receive greetings. This Mr. Baumer might be identical to the one mentioned in the letter from Franz Xaver of early 1849 in which Joseph Pfendler had asked him to tell his parents to make a Franz Baumer come together to the US with his Joseph's mother.
The letter closes with Franz Xaver asking if Peter Kaltenbach, whom he might have mentioned already in his letter of 4 January 1858, after he had met somebody with that name in Sheboygan, Wisconsin. Probably mentions refer to the person born in Altsimonswald in 1829.
Acknowledgements
- Hans-Jürgen Wehrle for providing the document copies and some transcriptions
- Eva Gawlik-Sutter for transcription and everything else
Sources
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