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Letter from Leopold Guth of 1 March 1865

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Date: 1 Mar 1865 [unknown]
Location: Clarion, Clarion, Pennsylvania, United Statesmap
Surname/tag: Guth
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Transcript

Clarion Marz 1. 1865
Liebe Mutter Geschwister und Schwager.
Den Brief fon Schwager Eduard haben Mir erhalten, in Welchem
Er Uns zum grosten Schmerzen und Iberraschung die draurige Bottschaft
meldet, das seine theure Frau Genovefa unsere liebe Schwester nach einer
langen harten Krankheit im Dezember lezten Jahres gestorben ist. Das war
eine unerwartete draurige Nachricht for Uns. Ich glaubte und hoffte
Immer, ich könnte noch einmahl mit meiner Schwester auf dieser Weld
mündlich sprechen und sehen, aber nun ist es leider zu spät. Gott
der Allmächdige hat es nach seinem unergründlichen Rathschluße
anders gewolt, und meine liebe Schwester zu Sich auf die andere
Weld abgerufen, möge Sie in Jesu Christo in ewigen Friden
ruhen, und ewige Licht Ihr immer leuchten. Lieber Schwager es schmerzt
mich und bedauer es sehr, das Dich ein so drauriges Schiksal ge=
droffen hat. Deine theure Lebens Gefärtin und liebe Mutter deiner
Kinder so frühe zu verlieren, aber es war einmahl so Gottes
Wille, und seinem Willen müssen Wir Uns ergeben, denn Er macht
Alles zu Besten, den hier auf Erden ist keine bleibende Stätte, Wir Alle
müssen einmahl die Reise nach Jenseits machen, um Uns mit
mit der Gnade Gottes Alle im Himel vereinigt finden wo
ewige Freude und keine Drenung1 mehr ist. Des wegen Lieber
Schwager must es nicht so hart nehmen, und ergieb Dich in
Den Willen Gottes, und denke Er hat es so haben wollen //
Gott wird schon wider for Dich und deine Kinder sorgen
und wider auf andere Wege gut mach. und last Uns
Alle for unsere Schwester und Vater Selig täglich zu
betten, das ist der einzige Liebes Dinst welcher Wir noch
den Abgestorben hier auf Erden leisten könen. Herr
Lasse die Christgläubigen abgestorben Selen im Friden
ruhen in ewigkeit Amen Gelobt sei Jesus Christus.
Liebe Mutter Geschwister und Schwager, Ich will Euch
nun in wenigen Worten meine Famille Angelegen
heit ein wenig beschreiben, meine Frau und Kinder
so wie Ich, sind Alle Gott sei Dank gesund und Wohl, und
erfreuen Uns der Besten Gesundheit, welche die beste
Gabe Gottes ist. alle meine Kinder wachsen recht heran und
sind zimlich stark, am 25 ten February 1863 hat Sich meine
Famille mit einer Franziska vermärt und ist jezt
zwei Jahre alt, und fett und stark, aber auch zu weilen ein
wenig. bös, Ich habe nun schon einen rechten Disch foll
bei samen, nemlich drei Buben und drei Medchen, und
könen schon recht Brod essen, und Gesang im Haus
machen, Sie sagen fiehlmahl zu samen Sie wollen
nach Deutschland zur Grosmutter, dan sage ich Ihnen
als, wen Sie einmahl Gros genug sind und recht laufen
könen, den es were einen weiden Weg, //
Ich und mein Bruder sind nicht mehr Ihn Compani
mit einander, zu anfang November haben Wir das
Gescheft abgetheilt, und hat jeder sein eigenes Gescheft.
und jeder arbeitet for sich. die Geschefte gehen so
zimlich gut hier, und die Stadt Clarion ist im wachsen begrifen,
Wir haben hier jezt auch eine Bankhaus, und Telegraph
und es soll noch eine Eisenban neben Clarion gebaut
werden. es ist wirglich eine große Aufregung hier am
Clarion Fluß, das Land ist alles aufgekauft
worden for Öhl zu boren es sind schon fiele Dampf
Maschinen im gange zu boren, und wen Sie es
finden, dan gibt das eine gute Gegent hier, das Grund
eigenthum ist schon fiehl gestigen, das Oehl Gescheft
ist ein ungeheures Gescheft, Ihr könt Euch gar kein
Begrif dafon machen, nechst mahl wollen Wir
mehr davon schreiben, der Krieg geht noch immer
fort, unsere Armee hat diesen Winter die Rebls2
zimlich hart geschlagen, die Rebellion ist in Ihrem
Untergange, disen Somer wird es s woll ausgefocht==
en werden, die Rebellen haben fast alle Haupt
und Seestädt verloren, und ich glaube werden
Sich nicht mer lange halten könen. Soldat bin
ich noch nicht geworden, den wir haben in Clarion
imer noch Freiwillge angestelt. //
Wen Ihr wider schreibt, so möchte ich auch
wissen, wie meine liebe Mutter ankomt und wie
es Ihr geth so auch von Mariana, auch möchte
ich hören von Daniel was Er macht, ich möchte
sendlichst wissen Wie es Euch Allen geht, ob das Uhren
Machen und Wachsspinnen Ihr noch andreibt. schreibet
mir auch wie es in Simonswald get und was meine
alten Bekanten machen oder ob nichts Neues bei Euch
forgeffallen ist, es nimt mich auch Wunder was meine
Base Schuhmacherin macht, und wie die Schuhmachermarian und
Ihr Man Georg macht, schreibet mir nur ein großen Brief
von verschidenen Sachen aus Simonswald, schreibt auch recht
bald, Ich schliße mein gleines schreiben mit dem
Wunsche es möge Euch Alle Gesund und Wohl andreffen
so wie es Uns verlassen hat, Gott behüte Euch
Lebt Wohl bis auf Wiedersehen, Ich und Frau
und Kinder Grüßen Euch Liebe Mutter Geschwister
Schwager und seine Kinder fiehl dausentmahl herzlich
Euer libender und gethreuer Sohn und Bruder
Leopold Guth
Grißen Sie mir auch alle alten Bekanten. Schuh Josep, Hippenhans
Georg, Haffnersep, Xaver Falck und Mutter, die Frau Guthenbäcke
NaglerAntoni, meine alte Base Schuhmacherin, und wer nach
mir fragt, Auch einen schönen Gruß an Gotte und Gette, lebet wohl
Lieber Bruder Daniel ich habe einen schönen
Katolisch Volks Kallender dir zugeschikt, welchen du wirst
in der selben Zeit mit dem Briefe erhalten haben

Acknowledgements

  • Hans-Jürgen Wehrle for providing the document copies and some transcriptions
  • Eva Gawlik-Sutter for transcription and everything else

Sources





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