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Letter from Leopold Guth of 21 April 1865

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Date: 21 Apr 1865 [unknown]
Location: Clarion, Clarion, Pennsylvania, United Statesmap
Surname/tag: Guth
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Transcript

Clarion April 21, 1865
Lieber Bruder!
Deinen lezten Brief haben wir erhalten
und es freute uns daraus zu vernehmen
das Du mit deiner jungen Frau in Liebe
und Eintracht lebest, und Ihr gut mit ein=
ander fort komt. das aber die Zeiten in
Deutschland zimlich hart sind, glauben
wir gerne, ja allem Anscheine nach werden
die Zeiten noch härter werden, den die
Deutschen Zustände wie wir aus Zeitungen
ersehen, lassen noch vieles zu wünschen
übrig, hoffen wir deshalb das es bald besser
werden wird. Was uns und Famillien anbe=
langt so sind wir Gott sei Dank alle zu
samen gesund und wohl, die Kinder wachsen
stark, und einige sind schon zimlich groß.
die Geschefte gehen wirklich auch nicht so glänz=
end wie früher, den die Zeiten hier sind auch
zimlich hart, wir spüren imer noch die Nach= //
wehen unseres großen Bürger Krieges.
im Süden wo der Krieg meistens gehaust
hat, sind die politischen Zustände noch gar nicht
geordnet, der ganze Handel und Akerbau
ligt darnieder dort, und der damals so reiche Süden
ist ganz verarmt, dazu komt noch unsere un=
geheure National Schuld die sich auf 2.500
Millionen Thaler belauft, und um die Zinsen
von dieser durch den Krieg herbeigeführten
Schuld zu bezahlen, haben wir nun auch ver=
schiedene Taxen zu bezahlen, welches welches
früher gar nicht war, alles dieses zusamen ge=
nomen, die Verarmungen der südlichen Staaten,
und die fielen Taxen machen das die Geschefte
hier in den nördlichen Staaten nicht mehr so gut gehen,
wir hoffen aber, das wen unsere Zustände ein=
mahl wider besser geregeld sind, es auch wider
besser gehen wird.
Wir hatten auch einen sehr kalten anhaltender
langen Winter mit sehr fielem Schneeh gehabt
zum Schlitten fahren. die Lebensmittel
Mehl und Fleisch sind zimlich theuer und im
Preise gestiegen. die Ursache ist.weil es in //
Europa sehr theuer ist, und dehalb große
Massen Getreide fon hier aus nach Europa
verschifft wird, nimt man aber alles
in Allem zu samen so ist es doch noch
besser hier in America zu leben und
fortzukomen, als in Deutschland.
_______________________________
Aus deinem lezten Schreiben wie auch von
Schwager Wangler haben wir ersehen, daß
unser mütterliches Vermögen sich für ein
jeden fon uns auf 774 Gulden belauft, und
Du noch 200 Gulden extra für ein jeden
fon uns in Händen hast, was nun das
Geld anbelangt so verlangen wir das
einem jeden von uns 900 Gulden zu=
geschikt werden, durch ein Wechsel zahlbar
in Gold auf New York, Philadelfia oder
Pittsburgh. von dem Gelde was dan überig
bleibt sollen zuerst alle Unkosten bezahlt werden,
und der Rest soll dan in drei gleiche Theile ge=
theilt werden, davon sollst Du ein Theil. Mariana
ein Theil, und die Kinder der Genofefa ein Theil
ein erhalten. //
Ihr müßt aber einem jeden fon uns
einen besonderen Wechsel schiken, Ihr
könt aber alle zwei Wechsel in einem Brife
an Uns schiken, nun glauben wir werdet
Ihrs verstehen, nun schlißen wir das kleine
Schreiben mit dem herzlichen Wunsche
es möge Euch alle in bester Gesundheit
und Wohlsein andreffen so wie es
uns verlassen hatt, und zum Schluße
Grüßen wir Dich und Deine liebe Frau, so
wie die Marina und Ihr Man fiel dausent
mahl herzlich.
Deine Dich liebenden Brüder
Leopold Guth
Francis Xaver Guth

Acknowledgements

  • Hans-Jürgen Wehrle for providing the document copies and some transcriptions
  • Eva Gawlik-Sutter for transcription and everything else

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