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Letter from Leopold Guth of 9 February 1862

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Date: 9 Feb 1862
Location: Clarion, Clarion, Pennsylvania, United Statesmap
Surname/tag: Guth
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This piece from the collection of letters by Franz Xaver and Leopold Guth was written a few days after the one of 2 February 1862. These two letters were written by Leopold Guth to his brother Franz Xaver Guth, while Franz Xaver was visiting their German family in Simonswald, Baden. While the first letter was written solely by Leopold, on this one his joined by Franz Xaver's wife, Fortunata (Kammerer) Guth. Between a passage from Leopold and the one from Fortunata, there is a paragraph written in a different language that sounds like English, when read out loud, but the words look like written by ear by a German native speaker.

Contents

Transcript

page 1
[upper margin in Franz Xaver's handwriting] Angekomen am 7ten Merz
Clarion den 9ten February 1862
Lieber Bruder!
Dein zweiten Brief haben Wir den 9ten February in bester Gesundheit
und Freude erhalten, und daraus ersehen das Du noch frisch Wohl
und gesund bist. Welches Uns Alle freude[1], und weiters das Du zwei
neue kleine Drehstül in Schönach[2] machen lassest, welche in fünf Wochen
ferdig werden, welches das Stük 50 Gulden kosten, welches Mir ganz recht ist.
wenn Sie nur recht schön und gut gemacht werden, Lieber Bruder bringe
Mir eine Spindel und Qwinddocken[3] von einem größeren Drehstuhl, wen
Du einen bilig bekomen kanst, damid ich auch etwas größeres drehen
kann, du weist ich habe iber dieses mit Dir for der Abreise gesbrochen, wen
er auch nicht so gut ist, und von mittlerer größe, ungefer wie jene Wo Du
ins Kamerers geschafft hast, einer von jener größe were recht, da könnte
ich Holz Eisen und Messing daran drehen, wen es sich schikt bring das Eisenwerk
page 2
Mir Von einem solchen Drehstuhl mit, wen Du kanst. und weiterst ersehnen Wir
das Du die Pictter[4] von Vater und Mutter Geschwister alle hast abnemen
lassen welches Uns alle sehr freude, aber ich kan nicht sehen was die Ursache
ist warum, Sie so fiel fordern, Sie sind fiel billiger in diesem Lande
wen die Podografisten[5] in Baden genug zu nehmen hätten so müsten Sie alle
reich werden. Neues weis ich nicht fiel zu schreiben aus Clarion, es get
noch wie es gegangen hat. Deine Kameraden hir sind alle gesund wohl
und der Captan Reid ist hir auf besuch auf unbestimte Zeit. Er ist
ein recht schöner Man in seiner Uniform, Er ist fiel Fetter mit einem
großen Bart, der James Maky hier hat auch ein Zuaff[6] Company aufgemacht
und wird nechsten Woche von Clarion abmarschieren, Sie haben die Uniformen
bekomen schon bekomen, wie die blauen Hossen unden mit Kamaschen zugeschnürt
aber schönen Frack mit Goldportur,[7] und blauen Mantel, Sie schauen gerade wie
die Türken, oder Baias. So geschwind als die Wege in Lant besser
und drukener werden, wird mit der BundesArmee forwerz gemarschirt
page 3
und an allen Posten angegriefen, Wir haben nun iber 600 000. Man im
Felde, Sie warden nur auf besseres Wetter, um mit Transport Munizion und
Kanonen und BulferWägen fort zu komen, und dan gibt es einen allgemeinen Ankriff
Lieber Bruder deine Frau und Kinder sind alle gesund und wohl, und haben
groses Verlangen dich bald zu sehen. Was Mich an bedrifft so bin ich gesund
und Wohl, so wie meine Frau und Kinder, und sind der besten Hoffnung dich
bald zu sehen. Wir wünschen Dir auch von Uns allen eine klükliche Rükreise,
auch habe gesehen das Unser Bruder Daniel nicht mit dir komt, weil Er mus beim
Vater bleiben, ich glaube es ist recht genug wen Er bei Ihm bleibt. Es nimt den Nicklas
Tritsh auch wunder, ob du bei seiner Schwester warst oder nicht, du hast noch nichts da
fon gemeltet, Ich schließe Mein kleines Schreiben mit dem Wunsche es möge Dich
Eltern und Geschwister gesund und Wohl andreffen, Wie es Uns verlassen hat.
Lebet Wohl Wir Grüßen Dich, Elter, und Geschwister Schwager fiel
dausent mahl.
Dein liebender Bruder und Euer Liebender Sohn
Leopold Guth
page 4
[Upper margin in Leopold's handwriting] Lieber Bruder schreibe Uns die gewisse Zeit wen Du fon
Teutschland anreisest. Deine Frau möchte es wissen.
[side margin] Es nimt mich Wunder ob Du schon Johan Winterhalder fon
Holshausen Amt Emmendingen gesehen hast. Er will bis Ostern
wider zurük in Cincinaty sein, fielicht könten Ihr miteinander
komen.
[unknown handwriting]
Mei belofed Broder ju want tu geo a boud det Settlement witt aur
Vater, I dink dat is wder a small concern or Settlement
for Mei Part I haf not matsh thu seh, I dink, We haf thu tak
what We gett, ef We don’t gitt ene more, but I dink et is
nott a brofittebel Bissnis, exbanding so matsh, and only gitting
a dreifel, I dink ju better thak woth ju gitt, and sein da
Päppers, We don’t wand thu feit aboud et, but I dink et is nott
althu getter were neis from auer Vater thu kipp Us aut tet we,
je better tu de best ju kan, and tak so match ju gitt, I am
sadifeit hau ju fichs et, just thu de best ju kan, yur druly Broder
Lieber Mann
Deinen zweiten Brief habe ich erhalten und darin erfahren daß du noch imer
Gesund und wohl bist, daß du im Februar nicht heimkommen kanst hab mich ja nicht
gefreut weil ich den Tag und die Stunde zähle wan du wider kommen könst komme
sobald als möglich heim, Ein Gruß an deine Eltern und Geschwister Fortunata Guht.
[margin] Iich und die Kinder sind Gott sei tank noch alle gesund
ein Gruß von allen deinen Kindern dein dich Fortunata Guht.

Mysterious "English" passage

Transfer to modern English

My beloved brother, you want to go about that Settlement with our
father, I think that is [wder, whether?] a small concern [or? ac? according?] Settlement
for my part I have not much to say, I think we have to take
what we get, if we don’t get any more, but I think it is
not a profitable business, expanding so much, and only getting
a trifle, I think you better take what you get, and sign the
papers, we don’t want to fight about it, but I think it is not
all together very nice from our father to keep us out [of] the way
you better do the best you can, and take so much you get, I am
satisfied how you fix it, just do the best you can, your truly brother.

Translation to German

Mein geliebter Bruder, du willst mit unserem Vater über die Abrechnung [wörtlich: Ansiedlung] sprechen. Darüber verschwende ich nur wenige Gedanken. Denn was die Abrechnung betrifft, mache ich mir persönlich keine großen Hoffnungen. Ich denke, wir müssen nehmen was wir kriegen, wenn wir eh schon nicht mehr bekommen. Aber meiner Meinung ist es ist kein profitables Geschäft, so viel zu expandieren und nur so wenig an Gewinn zu erzielen. Ich finde, du nimmst besser das, was du kriegst, und unterschreibe die Papiere, wir wollen uns nicht darüber streiten. Aber aufs Ganze gesehen finde ich es nicht sehr nett von unserem Vater, uns auszuschließen. Das tut weh. Mach das Beste daraus und versuche so viel wie möglich zu kriegen. Ich bin zufrieden, egal wie du die Sache klärst; mach einfach das Beste, was dir möglich ist, dein treuer Bruder.

Research notes

Eva Gawlik-Sutter suggests that the lines in the English section do not look like they were written by either Leopold or Fortunata. They might have been written in "English", for the people at home not to read them. It is unclear if the brothers and the father's mentioned in them were the Guths of if the passage was maybe meant for other inhabitant of Simonswald that Franz Xaver would know should receive it.

The term Baias (or Bajass) is a German version for the Italian Bajazzo, some kind of clown, which can also be seen as costume of the carnival club Krakeelia in Waldkirch, close to Simonswald. Since that club was only established three years after the letter was written, there is probably no direct connection however.[8]

Nikolaus Tritsch wrote a letter of his own, which had been attached to the previous set of letters from Leopold. He is most probably identical with this one from Hugstetten.

  • todo: find Johann Winterhalder from Holzhausen, who was living in Cincinnati

Acknowledgements

  • Hans-Jürgen Wehrle for providing the document copies and some transcriptions
  • Eva Gawlik-Sutter for transcription, transfer to proper English and German. and everything else

Sources

  1. freute
  2. Schonach
  3. Gewindenocken
  4. pictures
  5. Photographen
  6. Zouave
  7. Goldbordüren
  8. Website Narrenzunft Krakeelia Waldkirch




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@Eva: may "wder" be "rader" as in "rather"?
posted by Florian Straub

Categories: Letters