Friedrich Wilhelm Leyser war ein evangelischer Theologe und zuletzt Oberdomprediger in Magdeburg.
Er wurde laut seiner Leichenpredigt,[1] die im Druck erhalten ist, am 4. September 1622 in Leipzig geboren. Sein Vater war Polycarp Leyser, der heiligen Schrift Doctor, Professor und Decemvir an der Universität Leipzig, auch Pastor und Superintendent an der Thomas-Kirche, sowie kursächsischer Consistorial-Assessor, Dom-Dechant des Stifts Meißen und Praepositus des Stifts Wurzen, welcher A.C. 1633 im 47. Jahr seines Alters selig verstorben, nachdem er um die Kirche Gottes und alle Collegia, davon er ein Mitglied gewesen, sich rühmlichst verdient gemacht hatte. Die Mutter hingegen war Sabina, eine Tochter des Nicolaus Volckmar, vornehmer Handelsmann in Leipzig, die ihrem Ehemann 1634 durch einen sanften Tod ins Grab gefolgt war.
Die Großeltern waren: Dr. theol. Polycarp Leyser, kursächsischer Ober-Hofprediger, Beichtvater, Kirchenrat und General-Superintendent (von dem hier noch einiges berichtet wird), und dessen Ehefrau Elisabeth, eine Tochter des berühmten Lucas Cranach des Jüngeren, Kunstmahler und Bürgermeister von Wittenberg und dessen zweiter Ehefrau, einer Tochter des Dr. med. August Schurff in Wittenberg.
Die Ur-Großeltern sind: Magister Caspar Leyser, Pastor und Superintendent in Winnenden und Nürtingen, welcher mit noch nicht 30 Jahren verstorben war, und dessen Ehefrau Margaretha, eine Tochter des Johann Entringer, Bürger und Handelsmann in Tübingen, welchem Gott seine Lebenszeit bis ins 103. Jahr seines Alters verlängert hatte. (Es folgen hier noch weitere familiäre Ausführungen).
Friedrich Wilhelm erhielt seine Namen nach den beiden berühmten Onkeln Dr. Friedrich Leyser, Superintendent in Eilenburg, und Dr. Wilhelm Leyser, Professor der Theologie an der Universität Wittenberg. Diese kümmerten sich auch um den Jungen, als dieser im Alter von nur 11 und 12 Jahren beide Eltern verloren hatte. Ebenso sorgte der Verwandte Dr. Enoch Heyland der ältere, für einen Privatlehrer, nämlich den Magister Daniel Müller, späteren Assessor der philosophischen Fakultät und Archidiacon in Leipzig. So konnte er seine Bildung trotz Pest und 30jährigem Krieg, welche damals in Sachsen wüteten, so festigen, daß er schließlich 1639 die Universität von Wittenberg besuchen konnte, wo er bei der Großmutter Leyser unterkam. Neben den Vorlesungen seines Onkels Wilhelm, besuchte er auch die von Dr. Jacob Martin, Dr. Paul Röber, Dr. Johann Hülsemann, und hörte die Philosophen Johann Scharff, Augustus Buchner und Johann Sperling.
Am 13. April 1643 wechselt er auf die Universität Leipzig, wo er zum Magister promovieren wollte. Am Tag der Promotion ist er unschuldiger und unversehener Weise mit einem gefährlichen Stich, obwohl er ganz unbewaffnet gewesen, verletzt worden, worüber er sich sehr verblutet und leichte das Leben hätte verlieren können. Zum Glück überlebte er, doch die Verletzung machte ihm auch später oft zu schaffen.
1646 ging er nach Kopenhagen, um sich weiterzubilden. Er tat sich durch disputieren und predigen dort dermaßen hervor, dass selbst der König von Dänemark auf ihn aufmerksam wurde und ihn zum bleiben bewegen wollte. Auch zu Dr. Georg Witzleben hat er gute Beziehungen unterhalten. Er reiste noch eine Weile durch Dänemark, ging jedoch 1648 nach Königsberg und Danzig und kehrte dann 1649 über Rostock, Greifswald, Wißmar, Stralsund, Stettin, Hamburg und Lübeck nach Hause zurück, weil er seine Zukunft eher in Sachsen sah.
1650 übernahm er in Leipzig die Stelle des Sonntags-Predigers an der Thomas-Kirche und wohnte bei Dr. Johann Benedict Carpzow, dessen Rat und Lehren er gern annahm.
Am 20. Januar 1651 erhielt er die Stelle des wegen Alters pensionierten Mag. [Johann Volckmar]] als Diacon an der Liebfrauenkirche in Halle, die er annahm. Er zeichnete sich dort durch Fleiß dermaßen aus, dass er bereits im nächsten Jahr, nach dem Tod des Mag. Henning Engelbrecht die Stelle als Archidiacon an derselben Kirche erhielt und für 10 Jahre treu verwaltete.
An 18. Februar 1662 wurde er als Nachfolger des Superintendenten Mag. Johann Michael Degen nach Langensalza berufen, ging dann aber bereits am 6. September 1664 als Domprediger nach Magdeburg, und weitere 2 Jahre später, am 6. Juli 1666, als Coadjutor nach Braunschweig.
Am 4. September 1668 kehrte er nach Magdeburg zurück und übernahm die durch den Tod des Christian Wasewitz frei gewordene Stelle als Ober-Domprediger. Hinzu kam dann 1676 das Scholarchat an der Domschule und 1683 das Amt als Inspector des Herzogtums Magdeburg. All diese Ämter verwaltete er gewissenhaft.
Ehe: Verheiratet war Friedrich Wilhelm Leyser seit 1652 mit Christina Margaretha, einer Tochter des Dr. jur. Simon Malsius, Kaiserlicher Pfalz- und Hofgraf, Geheimer Rat und Canzler. Die Hochzeit erfolgte am 10. August 1652 in Halle an der Saale. Aus der Ehe gingen 13 Kinder hervor:
Die Ehefrau starb im Jahr 1681.
Er selbst bekam am 17. August ein Fieber und später Schüttelfrost und Mattigkeit. Der zu Hilfe geholte Schwiegersohn Dr. Caspar Theophil Bierling, verschrieb einige Medikamente, die auch wirkten, sodaß er am 20. August wieder etwas essen konnte. Es gab jedoch einen Rückfall und das Fieber verschlimmerte sich, bis er schließlich am 25. August 1691 früh morgens zwischen 5 und 6 Uhr im Alter von 69 Jahren weniger 10 Tagen verstarb.
Die Beerdigung erfolgte am 17. September im Dom zu Magdeburg. Die Leichenpredigt hielt ihm der dortige Domprediger Mag. Barachias Hardt. Die gedruckte Ausgabe enthält auch die Abdanckungsrede des Sohnes Polycarp Leyser, sowie eine Epicedien-Sammlung (Trauergedichte) von folgenden Beiträgern:
see also:
Featured Asian and Pacific Islander connections: Friedrich Wilhelm is 33 degrees from 今上 天皇, 25 degrees from Adrienne Clarkson, 26 degrees from Dwight Heine, 30 degrees from Dwayne Johnson, 29 degrees from Tupua Tamasese Lealofioaana, 26 degrees from Stacey Milbern, 29 degrees from Sono Osato, 39 degrees from 乾隆 愛新覺羅, 26 degrees from Ravi Shankar, 26 degrees from Taika Waititi, 29 degrees from Penny Wong and 21 degrees from Chang Bunker on our single family tree. Login to see how you relate to 33 million family members.
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